USA: Erschreckende Zahlen über das Wissen der Millennials zum Thema HIV

USA: Erschreckende Zahlen über das Wissen der Millennials zum Thema HIV
Wie wichtig der Weltaidstag am 1. Dezember auch in Zeiten von PrEP noch immer ist, zeigen die neusten Ergebnisse einer Umfrage unter Millinnials und der Generation Z zum Thema HIV. So erklärten etwa 28 Prozent, dass sie es vermeiden, HIV-Positive zu umarmen, mit ihnen zu sprechen oder mit ihnen befreundet zu sein. Obwohl die jüngere Generation toleranter zu sein scheint, hört diese Toleranz traurigerweise offenbar im Umgang mit HIV auf...

Wie gross die Stigmatisierung im Zusammenhang mit HIV/ Aids noch heute ist, gerade bei der jüngeren Generation, zeigt eine aktuelle Umfrage aus den USA. Dabei zeigte sich vor allem eines, nämlich wie hoch das Unwissen, aber wohl auch die Ignoranz gegenüber dem Thema bei Millennials und bei der Generation Z ist. So gaben aber auch 23 Prozent der HIV-negativen Millennials zu, dass sie sich in Bezug auf die Immunschwächekrankheit nicht, oder nur kaum informiert fühlen. Bei der Generation Z lag dieser Anteil gar bei 41 Prozent der Befragten. Entsprechend erschreckend fielen dann auch die Ergebnisse der Studie aus.

Obwohl man annehmen könnte, dass das Wissen, dass HIV durch den gewöhnlichen, lockeren Umgang im Alltag nicht übertragen werden kann, zeigte sich bei der Umfrage ein anderes Bild: So gaben 28 Prozent der befragten jungen Erwachsenen an, dass sie es vermeiden, HIV-Positive zu umarmen, mit ihnen zu sprechen oder mit ihnen befreundet zu sein. 67 Prozent der HIV-negativen Befragten erklärten zwar, dass sie sich bezüglich HIV von allen sexuell übertragbaren Krankheiten am meisten Sorgen machen, doch trotzdem gab mehr als die Hälfte der Befragten an, dass sie beim Sex trotzdem auf Kondome und/ oder auf PrEP verzichten.

Wie gross das Stigma noch immer ist, zeigte sich auch bei den HIV-Positiven. So erklärte eine überwältigende Mehrheit von 90 Prozent, dass sie ihren Status für sich behalten, da sie befürchten, dass sich die Familie oder Freunde von ihnen abwenden, zudem machen sie sich sorgen, dass sie mentalen, emotionalen oder physischen Misshandlungen oder Beschimpfungen ausgesetzt werden könnten. 39 Prozent der Generation Z und 28 Prozent der Millennials, welche HIV-positiv sind, erklärten zudem, dass sie wegen ihrem Status schon Probleme hatten eine neue romantische oder sexuelle Beziehung zu starten. Mit HIV zu leben bedeutet für 84 respektive 65 Prozent zudem, dass sie gar keinen Sex mehr haben. Auf die Frage, wie sie sich mit dem HI-Virus infiziert haben, gaben zudem 60 Prozent der Generation Z und 75 Prozent der Millennials an, dass sie Sex ohne Kondome und ohne PrEP hatten.

Die Studie gilt als die erste, welche explizit die Generation Z und die Millennials im Fokus hatte. Sie entstand in Zusammenarbeit zwischen Merck und der HIV-Initiative Prevention Access Campaign. Dazu wurden von 17. Juni bis zum 5. August in diesem Jahr 1595 Personen in Alter zwischen 18 und 22 Jahren, die Generation Z, und 23 bis 36, die Millennials, befragt. Diese Umfrage ist daher so wichtig, da die HIV-Neuinfektionen in den USA eigentlich stagnieren, ausser eben bei den 25 bis 29-Jährigen wo es zwischen 2012 und 2016 eine Zunahme gab. Von den Autoren der Studie heisst es, dass diese Resultate ein Weckruf seien und die Krise in den USA noch fern von einem Ende sei. Es sei an der Zeit, damit eine echte Debatte über HIV und die sexuelle Gesundheit unter jungen Erwachsenen gestartet werde. Zudem soll die Aufklärung intensiviert und die Stigmatisierung stärker bekämpft werden.

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