MEDIZIN: PrEP ist auch sicher für Jugendliche

MEDIZIN: PrEP ist auch sicher für Jugendliche
Jugendliche leben mit einem immer höheren Risiko, sich mit dem HI-Virus zu infizieren, doch etwa in den USA ist PrEP nur für Erwachsene zugelassen. Eine neue Studie zeigt nun aber auf, dass die Behandlung auch für männliche Jugendliche von 15 bis 17 sicher sei.

Ärzte des Stroger Hospital in Chicago haben die Studie vorangetrieben und sie waren damit unter den ersten, welche sich mit dem Thema PrEP für jugendliche Männer, welche Sex mit Männern haben, befassten. Diese Gruppe gehört zu jenen, welche ebenfalls ein erhöhtes Risiko haben, sich mit dem HI-Virus anzustecken, doch die derzeit verfügbaren PrEP-Medikamente, welche einer Neuinfektion vorbeugen können, sind von der amerikanischen Behörde FDA bislang nur für Erwachsene zugelassen.

An der Studie beteiligten sich 78 schwule und bisexuelle Jugendliche im Alter zwischen 15 und 17 aus sechs US-Städten. Vor Beginn wurden alle HIV-negativ getestet und ihnen wurde darauf PrEP abgegeben, welche für die tägliche Dosis während 48 Wochen reicht. Weiter wurden sie auch über die Risiken von HIV aufgeklärt. Die Studie zu Ende gemacht haben schlussendlich 47 Teilnehmer, und nur bei drei von ihnen wurden Nebenwirkungen festgestellt, welche möglicherweise auf die Einnahme von PrEP zurückzuführen waren. Die Befürchtungen, dass die Jugendlichen durch PrEP zu einem risikoreicheren Sexualverhalten tendieren, haben sich laut den Ärzten nicht bewahrheitet. Von den 47 Teilnehmern, welche die vollen 48 Wochen an der Studie teilnahmen, haben sich drei mit dem HI-Virus infiziert. Aufgrund von Bluttests konnte bei ihnen jedoch nachgewiesen werden, dass sie weniger als zwei Dosen des Medikaments pro Woche eingenommen haben, statt der vorgeschrieben sieben Dosen.

Laut der leitenden Ärztin Renata Arrington-Sanders sei es nicht ungewöhnlich, dass Probanden Mühe damit haben, täglich ihre Medikamente einzunehmen, doch genau dies sei im Fall von PrEP zwingend nötig. Trotzdem werde dies eine der Schwierigkeiten sein bei jenen Jugendlichen mit den höchsten Risiken, sollten die Behörden die Bewilligung für PrEP auch auf sie ausdehnen. Dazu müsse man ihnen nötige Hilfestellungen bieten, um dadurch das Risiko einer HIV-Infektion zu minimieren.

In der nun durchgeführten Studie mit 15 bis 17-Jährigen betrug die Zahl der HIV-Neuinfektionen 6.4 Fälle pro 100 Personen im Jahr. Dies ist fast doppelt so hoch wie die Rate bei einer ähnlichen Untersuchung bei 18 bis 22-Jährigen. Das Ärzte-Team in Chicago erklärte darauf, dass die Zahl der Neuinfektionen noch viel höher gewesen wäre, wenn man den Jugendlichen gar kein PrEP angeboten hätte.