USA: "Es gibt mehr Liebe in der Welt als Hass"

USA: "Es gibt mehr Liebe in der Welt als Hass"
Statt Trinkgeld wurde ein Kellner von einem LGBTI+ feindlichen Gast beleidigt. Eine lokale Charity-Organisation erfuhr davon, sammelte Geld und überraschte den ahnungslosen Kellner mit einem Tip über 4500 US-Dollar…

Der Service sei zwar gut gewesen, doch sie würden sündigen Homosexuellen kein Trinkgeld geben: Dies schrieb ein LGBTI+ feindlicher Gast nach einem Nachtessen in einem Restaurant in Madison im US-Bundesstaat Wisconsin auf seine Rechnung. Und der Gast meinte es ernst, und er und seine Gruppen bezahlten tatsächlich nur die 142.95 US-Dollar, ohne auch nur einen Cent Trinkgeld. In den USA ist das Trinkgeld ein sehr wichtiger Bestandteil des Lohns beim Personal im Service.

Vom betroffenen Kellner einfach als Beleidigung abgetan, verschwendete er kaum einen Gedanken daran. Doch irgendwie fand die Quittung den Weg zu Eric Salzwedel, der Mitgründer einer Non-Profitorganisation mit dem Namen Do Good Wisconsin. Die Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, verschiedenste gute Taten im ganz normalen Alltag zu leisten.

Salzwedel postete die Quittung darauf auf Facebook, von wo sich das Bild in Windeseile verbreitet hat. Er sei unglaublich wütend, dass jemand so etwas mache, erklärte er zudem in einem Interview, nämlich zu schreiben, dass der Service zwar gut gewesen sei, dass man sich aber aufgrund der sexuellen Orientierung von jemandem entschieden habe, trotzdem kein Trinkgeld zu geben. Gleichzeitig startete er einen Aufruf über Do Good Wisconsin, womit er Leute aufforderte, für den Kellner zu spenden. Man solle zeigen, dass es in der Welt mehr Liebe als Hass gebe.

Der Erfolg war enorm: Hunderte von Followern der Organisation haben Trinkgeld für den Kellner einbezahlt, und es kamen so 4500 US-Dollar zusammen, etwas über 4‘100 Schweizer Franken, und das nur innerhalb von 36 Stunden. Die meisten schickten Tips von 5, 10 oder 20 Dollar.

Eric Salzwedel ging darauf für ein Nachtessen im Restaurant in Madison vorbei, fragte danach direkt nach eben diesem Kellner und setzte die 4‘500 US-Dollar Trinkgeld auf dessen Rechnung. Diese teilte er wieder über Facebook und schrieb dazu an die Adresse der LGBTI+ feindlichen Gäste: An jene, welche es für nötig hielten, diesen hasserfüllten Kommentar zuschreiben und kein Trinkgeld zu geben… ist egal, ich und 250 weitere Personen haben für euch bezahlt!