USA: Extrem LGBTI+ feindliche Politikerin an der Urne abgestraft
Sie posiert gerne mit Trumps rotem Make America Great Again-Cap, und feiert ihren Präsidenten und dessen Politik. Doch selbst parteiintern zählt Candice Keller, Abgeordnete im Repräsentantenhaus des US-Bundesstaats Ohio, zu den umstrittensten Aushängeschildern. Für mächtig Zündstoff sorgte ihr Social Media-Post im vergangenen Jahr nach einer Massenschiesserei in Dayton, Ohio, bei der insgesamt neun Personen ums Leben kamen.
Keller machte damals Transmenschen, den ehemaligen US-Präsidenten, die Ehe für alle und Drag Queens-Befürworter für das Attentat verantwortlich, einfach alles was gegen die traditionellen, amerikanischen Familienwerte stehe. Nach jeder Massenschiesserei würden die Liberalen mit Schuldzuweisungen beginnen, schrieb sie weiter, wieso also nicht mal sagen, wer wirklich Schuld habe.
Die Schlagzeilen überschlugen sich nach diesem Post, und Keller setzte ihn kurze Zeit später auf Privat. Doch der Schaden war angerichtet, und verschiedenste Parteikollegen, darunter auch die republikanische Parteipräsidentin des US-Bundesstaats Ohio, Jane Timken, forderten Candice Keller öffentlich dazu auf, zurückzutreten. Keller weigerte sich jedoch, und erklärte stattdessen, dass die Wähler entscheiden sollen - und dies ist nun passiert.
Keller trat nämlich bei den parteiinternen Vorwahlen gegen den republikanischen Abgeordneten George Lang an, um für den freiwerdenden Senatssitz von Bill Coley zu kandidieren, und ist nun unterlegen. Dass sie sich schon fast arrogant als einzige Konservative im Rennen bezeichnet hat, dürfte ihr wohl auch nicht eben geholfen haben. Schliesslich war praktisch die ganze Partei gegen ihre Kandidatur und unterstützte George Lang. Er wird nun im November gegen die Demokraten antreten.
Candice Keller war immer wieder für Schlagzeilen gut, nicht nur ob ihrem Social Media-Engagement, sondern auch aufgrund ihrer teils abstrusen und äusserst rechtskonservativen Politik. So gab sie offen Interviews für Radiosender der White Supremacists und stellte einen Entwurf für eines der härtesten Gesetze gegen Abtreibungen in der Geschichte der USA vor. Auch die Fortpflanzungsmedizin ist ihr ein Dorn im Auge und sie verglich deren "Machenschaften" offen mit den Nazis.