USA: Familie verklagt Schulbezirk nach dem Suizid ihres Sohnes

USA: Familie verklagt Schulbezirk nach dem Suizid ihres Sohnes
Nigel Shelby war gerade einmal 15, als er seinem Leben 2019 nach unzähligen LGBTI+ feindlichen und rassistischen Attacken ein Ende setzte. Als Nigel damals die Schulleitung um Hilfe bat, hiess es offenbar bloss, dass seine sexuelle Orientierung seine eigene Entscheidung sei. Nachdem immer mehr Details bekannt wurden, hat Nigels Familie eine Klage gegen den Schulbezirk angekündigt, welche nun demnächst eingereicht werden soll.

Im Alter von gerade mal 15 Jahren hat sich Nigel Shelby im Jahr 2019 das Leben genommen. Die Aufklärung seines Suizid führte offenbar schwere Verfehlungen zu Tage, wie es in einem Schreiben von Camika Shelby und Patrick Cruz, den Eltern von Nigel, und deren Anwälten heisst. Aus diesem Grund haben sie sich entschieden, demnächst eine Klage gegen den Schulbezirk einzureichen. So zeigte sich, dass Nigel von seinen Mitschüler*innen massiv LGBTI+ feindlich und rassistisch gemobbt wurde. Als er darauf bei der Schulleitung um Hilfe bat, teilte man ihm offenbar mit, dass seine sexuelle Orientierung seine eigene Entscheidung sei. So hat die Schulleitung darauf weder die Eltern über die Schwierigkeiten informiert, welche ihr Sohn an der Schule erlebt, noch haben sie ihm psychologische Hilfe angeboten oder ihn an eine entsprechende Stelle verwiesen.

Kurz nach dem Tod von Nigel habe die Schulleitung bei ihnen angerufen, erklären die Eltern in ihrem Schreiben weiter, und hätten sie aufgefordert, dass sie nach einem Abschiedsbrief von Nigel suchen sollen. Damit, so kommen die Anwälte der Familie zum Schluss, würde die Schulleitung zeigen, dass sie offenbar von den Selbstmordabsichten von Nigel wussten, die Anzeichen jedoch ignoriert haben. Erst dann habe sie auch erfahren, dass Nigel schon bei der Schulleitung Hilfe gesucht habe, da er Probleme aufgrund seiner sexuellen Identität hatte, erklärt die Mutter.

Huntsville City Schools selber hat im vergangenen Monat, als sich eine Klage gegen die Behörde abzeichnete, ebenfalls zu Wort gemeldet und erklärt, dass man normalerweise laufende oder bevorstehende Untersuchungen nicht kommentiere. In diesem Fall wolle man aber darauf hinweisen, dass man Stellen anbiete, welche Jugendliche unterstützen. Auf der Ebene des Schulbezirks sehe die zweite Säule des Strategiepapiers die gesamtheitliche Entwicklung der Studierenden vor. Darin eingeschlossen seien auch deren Bedürfnisse wenn es um gesellschaftliche oder psychische Angelegenheiten gehe. Dazu würden ebenso Sozialarbeiter, wie auch Psychologen gehören, aber auch die Schulung der Mitarbeitenden etwa in Bezug auf Prävention und Inklusion. Man habe zudem eine starke Gay-Straight Alliance (GSA), welche die LGBTI+ Community unterstütze, heisst es in der Mitteilung weiter.

Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Telefonnummer 0800 133 133 kostenlos zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch oder via hello@lgbt-helpline.ch.