USA: Florida gibt PrEP kostenlos an MSM ab
Im Oktober des vergangenen Jahres hat das Gesundheitsministerium im US-Bundesstaat Florida einen Pilotversuch gestartet, durch welchen schwule und bisexuelle Männer in 16 Counties des Bundesstaats kostenlos PrEP zur HIV-Prävention beziehen konnten. Wie Mara Gambineri, die Sprecherin des Ministeriums, nun erklärte, soll der Versuch bereits Ende 2018 auf den ganzen Bundesstaat ausgeweitet werden. PrEP für jene zugänglich zu machen, welche das höchste Risiko für eine HIV-Infektion aufweisen, und zwar egal ob sie es bezahlen können oder nicht, sei einer von vier Pfeilern der aktuellen Prävention um damit HIV-Übertragungen zu verhindern und die Zahl der Todesopfer in Verbindung mit HIV zu reduzieren, führte sie weiter aus.
Dieser Schritt kommt nicht von ungefähr, weisst doch der Bundesstaat eine fast doppelt so hohe Rate bei HIV-Neuinfektionen aus, wie der landesweite Durchschnitt in den USA. Dies ging auch aus einer Studie aus dem Jahr 2016 hervor, wonach alle Südstaaten der USA alleine für 50 Prozent aller Neuinfektionen im ganzen Land verantwortlich sind.
Erfreut über die nun angekündigten Massnahmen zeigten sich verschiedenste HIV/Aids-Organisationen in Florida. Dass Florida PrEP kostenlos in allen 67 Counties zur Verfügung stelle sei sehr wichtig, da es jenen hilft, welche dem grössten Risiko ausgesetzt, aber nicht versichert sind. Dies ist ein weiterer Schritt im Kampf gegen HIV, den es vorher nicht gab, und zudem zeige es, dass die Behörden die Wichtigkeit von PrEP in der HIV-Prävention anerkennen. PrEP werde damit wieder zum Thema, und es sollte soweit kommen, dass Ärzte ihre Patienten künftig ganz selbstverständlich über Sex fragen können, um sie über diese Präventionsmassnahmen aufzuklären, erklärte Daniel Downer, Koordinator von zwei HIV/Aids-Organisationen in Florida.
