USA: Gouverneur von Maine nutzt Veto für Verbot von Conversion Therapien

USA: Gouverneur von Maine nutzt Veto für Verbot von Conversion Therapien
Das Verbot von Conversion Therapien wurde fast rechtskräftig, doch dann nutzte der republikanische Gouverneur vom US-Bundesstaat Maine sein Veto-Recht und stellte sich dagegen. Damit ist das Verbot zum Schutz von LGBT-Jugendlichen blockiert. Es ist das erste Mal überhaupt, dass ein Gouverneur sein Veto-Recht für ein solches Vebot einsetzt...

Mit dem Gesetz sollten jugendliche Schwule, Lesben und Transgender von den schädlichen und äusserst gefährlichen Conversion Therapien geschützt werden. Jenen Methoden also, mit welchen Homosexuelle quasi auf heterosexuell getrimmt werden sollen. Bis lang haben 14 US-Bundesstaaten, sowie die Hauptstadtregion Washington DC, ein solches Verbot eingeführt, und lange hat es auch so ausgesehen, dass Maine der nächste Bundesstaat werden könnte der mitzieht.

Nachdem der Entwurf das Repräsentantenhaus, sowie den Senat von Maine passiert hat, war nun der republikanische Gouverneur Paul LePage an der Reihe, das Gesetz mit seiner Unterschrift endgültig einzuführen - doch er weigerte sich und machte stattdessen von seinem Veto-Recht Gebrauch. Er begründete seine Entscheidung damit, dass das Gesetz so weit gefasst sei, dass ein Therapeut unter Umständen nicht mal mehr einen Klienten behandeln dürfe, selbst wenn dieser selber darauf bestehe. Weiter erklärte er auch, dass das Verbot die religiöse Freiheit gefährde, und dass es keine Beweise gebe, dass die Therapien in Maine überhaupt angewandt werden.

All die grossen, amerikanischen Berufsverbände und Vereinigungen von Psychologen und Psychiater verurteilen die Conversion Therapien aufs Schärfste. Viele Jugendliche leiden danach unter Depressionen, welche nicht selten bis hin zu Suizidversuchen gehen.

Die LGBT-Organisationen kritisieren das Verhalten des Gouverneurs massiv. Es sei beschämend, heisst es etwa von Marty Rouse von der Human Rights Campaign. Conversion Therapien seien nichts weniger als Kindesmissbrauch. Dieser entscheidende Schutz werde parteiübergreifend in immer mehr Bundesstaaten eingeführt, sowohl in demokratischen, wie auch in republikanischen, darunter kürzlich auch im Nachbarstaat New Hampshire, ebenfalls mit einem republikanischen Gouverneur. Human Rights Campaign fordert nun vom Senat und vom Repräsentantenhaus, dass sie den Gouverneur überstimmen.