USA: Hassverbrechen nahmen mit Trumps Präsidentschaft stark zu
Es war im Jahr 2015 als Donald Trump seine Kandidatur für das Amt des US-Präsidenten bekanntgab und seither hat sich die Rhetorik in der Politik massiv verschärft. Sei es damals während dem Wahlkampf, nun wegen den Midterms oder auch während seiner bisherigen Präsidentschaft, welche sich in weiten Teilen ebenfalls wie ein Wahlkampf anfühlt, Trump hat immer wieder gerne Öl ins Feuer gegossen. Mal schlug er verbal auf die mexikanischen Migranten ein, dann zeigte er seine Nähe zu den weissen Nationalisten, verurteilte schwarze Footballspieler welche gegen Polizeigewalt protestierten und bezeichnete jüngst die Flüchtlinge aus Mittelamerika als "einfallende Horde". All diese Faktoren haben auch ihre Spuren in der Bevölkerung hinterlassen, wie der neuste FBI-Bericht zum Thema Hassverbrechen deutlich zeigt.
Seit 9/11 im Jahr 2001 ist die Zahl der Hassverbrechen nie mehr so stark angestiegen wie 2017. Während 2016 noch 6121 Fälle gelistet wurden, so waren es im vergangenen Jahr schon 7175 - dies entspricht einer Zunahme von 17 Prozent. Dies ist das bereits dritte Jahr in Folge, in denen die Zahl der Hassverbrechen zunimmt.
Die grosse Mehrheit dieser Verbrechen, nämlich 4832 Fälle, waren Angriffe aufgrund der Rasse oder der Ethnie. Dabei machen die Hassverbrechen gegen Afroamerikaner fast 50 Prozent aus, während jene gegen Latinos auf rund 11 Prozent kommen. Hass aufgrund der Religionszugehörigkeit machte mit 1679 Fällen die zweitgrösste Gruppe im FBI-Bericht aus. Die Angriffe gegen Muslime nahmen dabei leicht ab, sie sind aber im Verhältnis immer noch sehr hoch. Am meisten Opfer wurden jedoch die Juden.
Bei 1303 Fällen war die sexuelle Orientierung der Grund für das Hassverbrechen. Bei 131 Fällen war es zudem die Geschlchtsidentität. In anbetracht dessen, wieviele LGBTs es innerhalb der Bevölkerung gibt, zeigt es sich deutlich, dass gerade Schwule, Lesben und Transgender einmal mehr besonders häufig von Hassverbrechen betroffen sind...