USA: Kalifornien will Zugang zu PrEP und PEP stark vereinfachen
Nur wer ein Rezept von einem Arzt hat, kann aktuell in Kalifornien, wie praktisch überall auf der Welt, PrEP und PEP beziehen. Doch dies soll sich nun ändern: Der State-Senator von San Francisco, Scott Weiner, hat mit dem Senate Bill 159 einen Vorstoss ausgearbeitet, mit welchem Apotheker die Erlaubnis erhalten, die Medikamente künftig auch ohne Rezept abzugeben.
So sieht der Gesetzesentwurf vor, dass die Patienten PrEP frei kaufen können, wenn sie in den sieben Tagen davor einen HIV-Test gemacht haben. Die Apotheker müssen darauf den Hausarzt des Käufers informieren und ihn zusätzlich auch über mögliche Nebenwirkungen aufklären. Noch unklar ist die Preisgestaltung von PrEP und PEP.
Die Organisation Equality California hat den Entwurf zu ihre obersten Priorität erklärt, und auch die San Francisco Aids Foundation, APLA Health, das Los Angeles LGBT Center und die California Pharmacists Association begrüssen und unterstützen den Vorstoss.
Anders sieht es die California Medical Association: Diese will zuerst noch gewisse Änderungen vornehmen, bevor sie dem Entwurf zustimmen. So wollen sie, dass PrEP ganz aus dem Senate Bill 159 gestrichen wird, und nur PEP ohne Rezept erhältlich gemacht wird. Sie befürchten, dass es zu Nieren- oder Leberschäden kommen könnte, wenn die Medikamente ohne regelmässige, ärztliche Kontrollen eingenommen werden.
PrEP wird täglich eingenommen und hat gezeigt, dass damit ein über 90-prozentiger, präventiver Schutz vor einer HIV-Infektion erzielt werden kann. Bedingung ist dabei nur die tägliche Einnahme. Bei PEP handelt es sich um ein Medikament, welches von Patienten eingenommen werden kann, nachdem sie möglicherweise HIV ausgesetzt waren. Die PEP-Therapie muss dabei bis spätestens 72 Stunden nach dem möglichen Vorfall gestartet und dann während 28 Tagen fortgeführt werden. Dabei kann eine Infektion noch verhindert werden.
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