USA: Kampagne der Regierung Trump zur weltweiten Entkriminalisierung von Homosexualität
Wenn man die Politik der aktuellen US-Regierung in Bezug auf die Rechte der LGBTI+ Community anschaut, dann hätte man die neuste Ankündigung kaum für möglich gehalten. Unter Führung des US-Botschafters in Deutschland, Richard Grenell, haben die USA eine neue Kampagne angekündigt, um sich weltweit für die Entkrimininalisierung von Homosexualität einzusetzen. Grenell ist selber schwul, und hat sich immer wieder für die Rechte der LGBTI+ Community eingesetzt, auch wenn er als Republikaner mit seiner Politik anderenorts oftmals mit der Community aneckt.
Im Visier haben die USA dabei vor allem den Iran, den erklärten Erzfeind. Die Berichte über junge, iranische Männer, welche aufgrund ihrer Homosexualität erhängt wurden, wird als ein Anlass für die neue Initiative genommen. Doch laut Medienberichten wollen die USA über die Menschenrechte auch versuchen, Europa an Bord zu holen um die Sanktionen gegen den Iran zu verstärken und um den Druck damit weiter zu erhöhen.
LGBTI+ Aktivisten aus Europa werden sich diesen Tagen in Berlin eintreffen, um zusammen mit den Vereinten Nationen, der Europäischen Union, sowie der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa OECD, der US-Mission für die EU, sowie dem Büro für Demokratie, Menschenrechte und Arbeit des US-Aussenministeriums zusammensitzen um über das gemeinsame Vorgehen zu beraten.
Während die Initiative grundsätzlich begrüsst wird, so gibt es aber auch Kritik aus der Community. So geht es einzig um die Entkrimininalisierung von Homosexualität, und nicht um die LGBTI+ Rechte im Allgemeinen. So wird wohl die LGBTI+Verfolgung in Tschetschenien nicht angesprochen, da dort keine Gesetze gegen Homosexualität bestehen, auch die um sich greifende Homophobie in Indonesien oder in Russland dürfte dabei wohl nicht thematisiert werden.
Aktuell wird Homosexualität noch immer in 73 Ländern dieser Welt kriminalisiert, darunter auch bei den engen Verbündeten der USA, nämlich in den Vereinten Arabischen Emiraten, in Pakistan und in Afghanistan.