USA: Kentucky kämpft weiter gegen Marriage Equality

USA: Kentucky kämpft weiter gegen Marriage Equality
Hier kann nur noch von blanker Homophobie gesprochen werden: Der Senat im US-Bundesstaat Kentucky stimmt für ein Gesetz, welches für gleichgeschlechtliche Paare einen separaten Trauschein vorsieht. Damit wollen sie das Urteil des Supreme Court umgehen...

Es war Kim Davis, die wohl berühmteste Standesbeamtin der USA, welche sich weigerte Trauscheine an gleichgeschlechtliche Paare auszustellen, obwohl sie dies aufgrund des Urteils des Obersten Gerichts der USA eigentlich hätte tun müssen. Ihre Sturheit brachte sie gar ins Gefängnis, doch geändert hat sich an ihrer Einstellung bislang nichts. Passiert ist dies in Kentucky, und dort versucht man nun auf politischem Weg das Urteil des Supreme Court zu umgehen. Der Senat hat bereits einem Gesetz zugestimmt, welches vorsieht, dass heterosexuelle und gleichgeschlechtliche Paare jeweils unterschiedliche Trauscheine ausgestellt bekommen, wenn sie heiraten möchten.

Der ursprüngliche Entwurf sah vor, dass die Namen und Unterschriften der jeweiligen Standesbeamten nicht mehr auf den Trauschein kommen sollen. Dies war eine direkte Reaktion auf das Verhalten von Kim Davis, welche sich nach ihrer Freilassung aus der Haft weiter weigerte, ihren Namen unter die Zertifikate für schwullesbische Paare zu setzen.

Der von den Republikanern kontrollierte Senat im US-Bundesstaat Kentucky ergänzte diesen Entwurf aber, um daraus ein wahres Bekenntnis zur traditionellen Ehe zu fertigen. Nachdem das Supreme Court im Juni des vergangenen Jahres die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet hat, reagierte der demokratische Gouverneur Steve Beshear entsprechend und ersetzte die Worte Ehemann und Ehefrau auf den Trauscheinen mit den Worten "Partei 1" und "Partei 2". Dies ging aber vielen zu weit: So erklärte etwa der republikanische Senator John Schickel, dass diese Wortwahl respektlos gegenüber der traditionellen Familie sei. Man habe aus diesem Grund entschieden, dass man zwei Formulare machen wolle. Dies habe nichts mit Bigotterie zu tun und auch nicht mit Diskriminierung. Es habe rein damit zu tun, dass die Mehrheit der Bewohner von Kentucky die traditionelle Ehe respektieren.

Die amerikanische Bürgerrechtsvereinigung, welche schon den Fall von Kim Davis vor Gericht brachte, erklärte zu diesem Gesetzesentwurf, dass dies eine gefährliche Entwicklung sei. Die separaten Formulare für schwullesbische Einwohner von Kentucky sei eine Ungleichbehandlung und widerspreche dem Gesetz. Es sei ganz simpel und einfach: Dieser Entwurf habe die einzige Motivation, dass gleichgeschlechtliche Paare diskriminiert werden.

Nach dem Senat muss nun auch noch das Repräsentantenhaus von Kentucky darüber entscheiden. Bei einem Ja wird es dann aber wohl vor Gericht weitergehen...