USA: Kongress stimmt für Nationale Suizid-Helpline

USA: Kongress stimmt für Nationale Suizid-Helpline
Es ist bisweilen selten, dass man sich im zerstrittenen US-Kongress einig ist, doch für die Einführung einer Nationalen Suizid-Helpline konnten sich die Demokraten und die Republikaner zusammenraufen. Es ist laut dem Trevor Project gar das erste Mal, dass beide Kammern eine Vorlage mit explizitem LGBTI+ Inhalt unterstützen...

Man werde mit dieser einfachen Helpline Leben retten können, erklärte der republikanische Abgeordnete Chris Stewart aus dem US-Bundesstaat Utah, welcher den Vorstoss im Repräsentantenhaus eingereicht hat. Vier Jahre hat er nun dafür gekämpft, dass eine Nationale Suizid-Helpline mit einer kurzen, einfach zu merkenden Telefonnummer eingeführt wird. Wenn man mitten in einer Krise stecke, dann müsse man wissen, wohin man sich wenden könne, so Stewart. Bisher war das erste Problem, dass niemand die Nummer kenne, und das Zweite, dass sie jeweils anders ist, wenn man in Salt Lake City oder in New York anrufen wolle.

Nun sieht er sich schon fast an seinem Ziel: So erklärt Stewart, dass man bald nur noch 988 wählen müsse und dann Hilfe erhalte. Man sei sofort mit jemandem verbunden, mit dem man sprechen könne, und in besonderen Fällen, wenn ein Eingreifen nötig sei, gebe es auch da die nötigen Ressourcen.

Nach dem Abgeordnetenhaus und dem Senat, hat nun auch noch der Kongress der finalen Version des sogenannten National Suicide Hotline Designation Act zugestimmt. Damit geht das Gesetz an das Weisse Haus weiter, wo es nach der Unterschrift von US-Präsident Donald Trump in Kraft treten kann.

Das Gesetz ist explizit LGBTI+ inklusiv gehalten, und schreibt vor, dass alle Mitarbeiter der Helpline ein Training absolvieren müssen, welches auf die Bedürfnisse der Queer Community zugeschnitten ist. Zudem können die Anrufer auch besonders geschulte Berater anfordern, welche sich auf die Belange von LGBTI+ Jugendliche und andere Minderheiten spezialisiert haben.

Entsprechend freute sich auch das Trevor Project über diesen Entscheid aus dem US-Kongress und erklärte, dass dies das erste Mal gewesen sei, dass sich sowohl der Senat wie auch das Repräsentantenhaus gemeinsam für eine LGBTI+ Angelegenheit ausgesprochen haben - dies sei ein historischer Tag.

Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Nummer 0800 133 133 kostenlos zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch