USA: LGBTI+ feindliches, provisorisches Spital im New Yorker Central Park

USA: LGBTI+ feindliches, provisorisches Spital im New Yorker Central Park
Selbst in grösster Not, in welcher sich New York City aufgrund der Coronakrise derzeit befindet, verbreiten gewisse, christliche Hilfsorganisationen Hass gegen LGBTI+. Darunter etwa eine evangelikale Gruppierung, welche von der Stadt selber die Erlaubnis zur Errichtung eines provisorischen Spitals im Central Park erhielt...

Er sei besorgt, erklärte New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio, als die Anschuldigungen gegen die Behörden öffentlich wurden. So hat die Stadt selber einer Organisation, welche nun Hass gegen die LGBTI+ Community schürt, die Bewilligung erteilt, ein provisorisches Krankenhaus zu errichten und zu betreiben.

Die Gruppierung nennt sich Samaritan’s Purse und stammt aus dem Umfeld des extrem LGBTI+ feindlichen Evangelikalen Franklin Graham. Sie erhielten vom Büro des Bürgermeisters die Bewilligung ein provisorisches Spital mit 68 Betten im Central Park zu errichten, um jene Patienten dort aufzunehmen, welche vom Mount Sinai Hospital nicht mehr aufgenommen werden können. Das Personal, welches in diesem Feldspital mithelfen will, muss aber eine Erklärung unterzeichnen, wonach sie LGBTI+ kategorisch ablehnen.


Bürgermeister Bill de Blasio erklärte, dass er keine LGBTI+ Feindlichkeiten tolerieren werde, auch wenn sich die Gruppierung bislang geweigert hat, die homo- und transphobe Erklärung fallen zu lassen. Er habe sich erst gefreut, als er hörte, dass eine Gruppe das Mount Sinai Hospital unterstützen wolle, und dass sie so schnell einsatzbereit seien, habe er ebenfalls als positiv gesehen. Als er jedoch mehr über die Organisation dahinter erfahren, und vor allem mehr über Graham gelesen habe, sei er besorgt gewesen, so de Blasio weiter. Er habe seine Leute sofort angewiesen, den Fall genauestens zu untersuchen. Es müsse sichergestellt werden, dass diese Hilfe tatsächlich dazu da sei, New York zu helfen, und dass auch die Werte der Stadt vertreten werden, nämlich dass alle genau gleich behandelt werden. Man habe nun diese Zusage von der Organisation erhalten, erklärt der Bürgermeister weiter.

Er habe auch mit dem CEO des Mount Sinai Hospital gesprochen, und dieser sei weiterhin bereit mit den Samaritan’s Purse zusammenzuarbeiten, solange es eine schriftliche Vereinbarung gibt, dass niemand diskriminiert und alle gleich behandelt werden. Wie de Blasio erklärt, werde er Kontrolleure aus seinen Büro in die Feldspitäler schicken, damit diese die Situation diesbezüglich überwachen. Er werde sich sehr dafür einsetzen, dass diese Kontrollen ernsthaft durchgeführt werden. Die Stadt New York, und somit auch der Bürgermeister befinden sich diesbezüglich in einer Zwickmühle, denn die Situation ist derart ernst, dass sie auf jede Hilfe angewiesen sind.

Ob die Samaritan’s Purse ihr Versprechen einhalten werden, werden die Kontrollen zeigen müssen. Bislang weicht Franklin Graham nämlich nicht davon ab, dass alle freiwilligen Helfer die Anti-LGBTI+ Erklärung unterzeichnen müssen. So erklärte er in einer Radio-Talkshow, dass sie nun mal evangelikale Christen seien, und dass sie Christen und Christinnen einstellen um in ihren Spitälern zu arbeiten. Sie seien im Namen Jesus dort, so Graham weiter, und diesbezüglich werde es keine Kompromisse geben.

Alle, welche für das Spital der Samaritan’s Purse arbeiten wollen, müssen sich mit ihrer Unterschrift einverstanden erklären, dass es Gottes Plan sei, dass die menschliche Sexualität nur im Rahmen der Ehe stattfinde, und dass Gott nur Mann und Frau geschaffen habe, welche einzig und alleine zusammen gehören. Gott habe zudem die monogame Ehe zwischen Mann und Frau als den Grundstein für eine Familie kreiert. Aus diesem Grund glauben sie auch, dass die Ehe nur exklusiv für genetische Männer und genetische Frauen offen stehen dürfe. Doch trotz dieser drastischen Haltung gegenüber den Helfern, versicherte Graham, dass im Feldspital alle Patienten behandelt werden, egal wessen Rasse, Ethnie oder sexuellen Orientierung.