USA: MSM sind für mehr als 80% der Syphilis-Fälle verantwortlich
Es sind drastische Ergebnisse, welche die jüngste, grossangelegte Studie rund um die Übertragung von Syphilis in den USA zu Tage geführt hat. Forscher haben die gesammelten Fälle aus dem Jahr 2015 untersucht und erstmals einen Bericht, basierend auf den einzelnen US-Bundesstaaten veröffentlicht. Dabei haben sie festgestellt, dass schwule und bisexuelle Männer, welche Sex mit Männern haben (MSM), für rund 81.7 Prozent der Syphilis-Fälle in den gesamten USA verantwortlich sind. Dabei zeigten sich auch grosse Unterschiede innerhalb der einzelnen Bundesstaaten. So zeigte vor allem der Süden der USA die höchsten Syphilis-Raten.
Besonders hoch war die Anzahl in North Carolina, Mississippi und in Louisiana. So stellten die Autoren der Studie fest, dass etwa in North Carolina rund 748 Syphilis-Fälle auf 100'000 schwule oder bisexuelle Männer kommen. Im Vergleich dazu weist Alaska die niedrigste Rate auf, mit gerade einmal 73 Fällen pro 100'000 MSM. Weiter zeigte sich, wie eingangs erwähnt, auch ein grosser Unterschied zwischen Männern, die mit Männern Sex haben, und heterosexuellen Männern: Während es bei den MSM im US-Durchschnitt 309 Fälle pro 100'000 Männern gab, so lag die Zahl bei Männern, welche ausschliesslich mit Frauen Sex haben, bei 2.9 Fällen pro 100'000. Bei den Frauen wiederum lag die Zahl nochmals deutlich tiefer, nämlich bei 1.8 Fällen pro 100'000 Frauen.
Dass die Fälle gerade bei den MSM so hoch sind, erklärt Dr Robert Grant von der San Francisco AIDS Foundation auch mit dem häufigeren Testen. Durch die effektiveren HIV-Therapien, werden Männer, welche sich früher nie oder nur unregelmässig testen liessen, nun viel öfters getestet. Wenn sie also einen HIV-Test machen, dann prüfe man sie gleichzeitig auch gleich auf andere sexuell übertragbare Krankheiten wie eben Syphilis oder Tripper. Dieser Bericht helfe mit, den Fokus noch mehr auf Syphilis zu richten, und die Botschaft zu verbreiten, dass man sich häufiger testen und behandeln lassen sollte. Damit könne man schlussendlich die Zahl der Syphilisfälle reduzieren und schliesslich gar ganz eliminieren, führt Grant weiter aus.