USA: New Jersey führt LGBTI+ inklusiven Geschichtsunterricht ein
Es war klar, dass die konservativen Politiker den Vorstoss zu bekämpfen versuchten. Ihrer Meinung nach seien die Themen zu heikel und sollten den Eltern überlassen werden, argumentierten sie. Gebracht hat es nichts, und der Gouverneur von New Jersey, Phil Murphy, konnte das Gesetz nun unterschreiben und damit in Kraft treten lassen. Damit ist New Jersey der zweite US-Bundesstaat, welcher LGBTI+ in den Geschichtsunterricht an den öffentlichen Schulen integriert. Im Gegenzug gibt es aber sieben US-Bundesstaaten, welche LGBTI+ inklusiven Unterricht verbieten.
Ab dem Schuljahr 2020/21 sollen nun in New Jersey auch andere Minderheiten besser im Unterricht der öffentlichen Schulen integriert werden, so etwa auch Personen mit Behinderungen. So sollen etwa LGBTI+ im Geschichtsunterricht erwähnt werden, welche politisch, gesellschaftlich oder wirtschaftlich etwas bewirkt haben. Laut einer Untersuchung der ehemaligen Geschichtslehrerin Stacie Brensilver-Berman, welche nun ihren PhD an der Universität von New York macht, enthielten die wenigsten der 63 von ihr untersuchten Lehrmittel für Geschichte LGBTI+ Inhalte. Wenn, dann war es eine kurze Erwähnung von Stonewall, oder, dass die Aidskrise der 80er und 90er Jahren gar den Homosexuellen zugeschrieben wird.
Bereits seit 2012 gibt es in Kalifornien mit dem Fair, Accurate, Inclusive, and Respectful (FAIR) Education Act ein ähnliches Gesetz. Auch dort geriet das Gesetz unter Druck und Konservative versuchten es 2013 wieder abzuschaffen, doch es gelang ihnen nicht. Das Gesetz dort sieht vor allem vor, dass verschiedene Familienstrukturen im Unterricht behandelt werden.