USA: Pride in Florida muss Drag Show in Halle verlegen
Seit Jahren führt der republikanische Gouverneur von Florida einen wahren Kreuzzug gegen die Rechte queerer Menschen. Das bereits eingeführte, sogenannte Don’t Say Gay-Gesetz ist ein Beispiel dafür, doch im Grunde genommen soll sämtliche Sichtbarkeit der LGBTI+ Community aus dem Alltag verschwinden. Während Monaten kämpfte auch die Naples Pride gegen ein Auftrittsverbot von Drag Queens im Freien.
Immer neue Gründe führten die Behörden ins Feld, um den Veranstaltenden keine Bewilligung erteilen zu müssen. So nannten sie etwa auch die erhöhten Kosten für die Sicherheit der Teilnehmenden, da Gegenproteste erwartet werden. Erst eine Klage ebbnete den Weg für die Drag Show, denn ein Bezirksgericht sprach eine einstweillige Verfügung aus, wodurch die Pride inklusive der Performances im Cambier Park bewilligt werden musste.
Die Forderung der Stadt, dass die Veranstaltenden 36‘000 Dollar für die Sicherheit bezahlen und ausserdem dafür sorgen sollen, dass die Pride nicht von Personen unter 18 Jahren besucht werden kann, verletze den Ersten Verfassungszusatz, so das Bezirksgericht. Dieser betrifft die freie Meinungsäusserung und diese sei in einem Park wie dem Cambier Park besonders geschützt.
Quasi in letzter Minute erlitt die Pride-Organisation nun aber doch noch eine Niederlage, denn die Stadt ging in Berufung und das zuständige Gericht entschied am Tag vor der Pride, diesmal zu Gunsten der Stadt und hob die einstweilige Verfügung kurzerhand auf. Damit zwangen die Richter die zuvor noch im Stadtpark von Naples erlaubte Drag Show, dass sie in eine Halle verlegt werden muss.
In den zwei Jahren seit Gouverneur Ron DeSantis sein Don‘t Say Gay-Gesetz im Jahr 2023 eingeführt hat, musste die Naples Pride ihre Feierlichkeiten jeweils bereits in eine Halle verlegen. Dies wollten sie aber nicht länger hinnehmen und deshalb zogen sie gegen die Stadt und den Bundesstaat vor Gericht. Das Oberste Gericht der USA wollte sich dem Fall noch nicht annehmen.
Bei der Pride zeigte man sich über die jüngste Entwicklung enttäuscht: Man werde das Urteil zwar respektieren, doch man sei damit überhaupt nicht einverstanden. Diese Entscheidung sei weder das Ende des juristischen Wegs, noch sei es das Ende im Kampf um die Meinungsfreiheit.