USA: Rechtsaussen-Dating-App ist ein Flop
Sie ging im September an den Start, doch so richtig Flügel, wie es sich die Macher dahinter erhofften, erhielt die Rechtsaussen-Dating-App The Right Stuff nie. Schon von Beginn weg dominierten technische Schwierigkeiten, und entsprechend schnell nahm damit auch das Interesse der Nutzer:innen massiv ab. Zwischen dem 1. November und dem 20. Dezember 2022 verzeichnete die App schliesslich nur noch rund 11‘000 Downloads.
Neben dem geringen Interesse kämpfte The Right Stuff von Anfang an auch damit, dass es kaum Frauen auf der Plattform gab. So beschwerte sich ein User in den Kommentaren zur App, dass er keine einzige Frau finden konnte, und dass er glaube, dass die App fehlerhaft sei. Dies hat wohl mit dem eingeschränkten Suchradius zu tun. Einem anderen User war The Right Stuff zu wenig konservativ. Sie sei viel liberaler als er es sich habe vorstellen können, so sein Fazit, denn es habe Konservative in der App die nicht mal Christen seien. Wieder andere beschwerten sich, dass es viel zu lange dauert, bis ein neues Userprofil endlich freigeschalten wird. Die App kann zudem nur nutzen, wer von anderen Usern eingeladen wird.
Mit angeblich konservativen Werten versuchte die App zu Punkten: Man sei „straight-only“ und „anti-woke“ waren jene Stichworte, mit welchen man auf die Dating-App aufmerksam machte. Man könne sich selber sein, ohne, dass einem Überzeugungen aufgezwungen würden. Es sei somit die am wenigsten politische App, die es überhaupt gebe. So müsse man keine Pronomen angeben und eine Möglichkeit, gleichgeschlechtliche Beziehungen nur zu erwähnen gibt es schon gar nicht.
Gegründet wurde die App von John McEntee, einem ehemaligen Berater von Donald Trump im Weissen Haus. Überraschend ist zudem einer der Mitfinanzierer der App, nämlich der rechtskonservative Milliardär Peter Thiel. Obwohl er selber schwul ist, hat er sich als Investor bei dieser LGBTI+ feindlichen und diskriminierenden App beteiligt.
Die Verantwortlichen von The Right Stuff sind in der Vergangenheit immer wieder damit aufgefallen, dass sie andere Apps verunglimpft haben. So kritisierten sie ihre Konkurrenz dafür, dass diese Pronomen und verschiedene Gender Optionen erlaubten, oder auch trans Menschen zuliessen.
Es ist nicht der erste Versuch des rechten Lagers rund um Donald Trump mit eigenen Plattformen in den Sozialen Medien Fuss zu fassen. Auch Donald Trumps eigenes Netzwerk unter dem Namen Truth Social, eigentlich eine Kopie von Twitter, hatte von Beginn weg mit technischen Problemen zu kämpfen und liegt mit den Zahlen extrem weit hinter den Erwartungen zurück. Zudem ist die Plattform auch in finanzielle Schieflage geraten.