USA: Republikanerin will Conversion Therapien verbieten

USA: Republikanerin will Conversion Therapien verbieten
Sie politisiert im erzkonservativen Kentucky, einem US-Bundesstaat der gerne zum sogenannten Bible Belt gezählt wird, zudem ist Alice Forgy Kerr Republikanerin. Doch das hält sie nicht davon ab, einen Gesetzesentwurf vorzustellen, mit welchem Conversion Therapien an Minderjährigen verboten werden sollen. Was der Film Boy Erased und ihr Sohn damit zu tun haben, erfährst Du hier...

I think it’s Religion gone bad: Mit diesen Worten beschreibt Alice Forgy Kerr jenen Moment, als sie den Film Boy Erased gesehen hat, und damit die Auswirkungen sah, welche Conversion Therapien auf LGBTI+ Jugendliche haben können. Sie habe den Horror dieser Praktiken gesehen, und dies habe sie dazu bewogen, einen Gesetzesentwurf auszuarbeiten, mit welchem diese Methoden an Minderjährigen im US-Bundesstaat verboten werden sollen. Dies ist doch ein sehr überraschender Schritt für ein Mitglied einer Partei, der Republikaner, welche derzeit kaum etwas unversucht lassen, um die Rechte der LGBTI+ Community zurückzudrängen.

Homosexuell zu sein kann nicht geheilt werden, und soll auch nicht geheilt werden, erklärte sie in einem Fernsehinterview mit Louisville TV. Ihr christlicher Glaube habe ihr gelehrt, dass wir alle sorgsam und wunderschön geschaffen wurden, und daran glaube sie sehr stark. Und so nimmt sie auch kein Blatt vor den Mund und bezeichnet die Methoden, welche bei Conversion Therapien angewandt werden, als pure Folter.

Aus diesem Grund hat Kerr zusammen mit Julie Raque Adams, ebenfalls Republikanerin, und Morgan McGarvey von den Demokraten, den Senate Bill 85 im Senat von Kentucky vorgestellt. Damit sollen Conversion Therapien bei Minderjährigen und auch bei Erwachsenen, welche psychische Beeinträchtigungen haben, verboten werden. Als Strafe sind disziplinarische Massnahmen vorgesehen, und zudem sollen auch keine staatlichen Gelder mehr an solche Institutionen fliessen. Im Senat erklärte Kerr dann auch, dass das Gesetz auch daher notwenig sei, da bei den Conversion Therapien von der falschen Annahme ausgegangen werde, dass LGBTI+ eine Krankheit sei.

Dass das Anliegen Alice Forgy Kerr sehr am Herzen liegt, hat aber auch noch einen anderen Grund: Die Senatorin hat zwei Söhne, und ihr jüngerer Sohn ist selber schwul. Zudem hat sie den Film Boy Erased gesehen, und wurde auf das Problem und die teils tragischen Konsequenzen von Conversion Therapien aufmerksam gemacht. Sie fordert nun auch alle auf, es ihr gleich zu tun und diesen Film zu schauen, wenn sie mehr über dieses Thema erfahren möchten.