USA: Schule klagt, da sie wegen Anti-LGBTI+ Haltung keine Steuergelder mehr erhalten

USA: Schule klagt, da sie wegen Anti-LGBTI+ Haltung keine Steuergelder mehr erhalten
Die Debatte rund um Religionsfreiheit und LGBTI+ Feindlichkeit geht in den USA in eine neue Runde: Diesmal klagt eine Schule im Bundesstaat Maryland, weil sie aufgrund ihrer Anti-LGBTI+ Haltung keine staatlichen Gelder als Subventionen mehr erhält...

Ein Bäcker erhielt vor dem Obersten Gericht der USA das Recht, gleichgeschlechtlichen Paaren eine Hochzeitstorte zu verweigern, wenn dies seinen religiösen Ansichten widerspricht. Schon damals war damit klar, dass sich religiös-konservative Kreise nicht damit zufrieden geben und weitere Klagen anstrengen werden. Der jüngste Fall betrifft nun Baltimore, Maryland, wo die christliche Privatschule, die Bethel Christian Academy, den Bundesstaat verklagt, nachdem ihr Subventionen, sprich Steuergelder, aufgrund der Anti-LGBTI+ Haltung verweigert wurden.

Die Schule wehrt sich dabei gegen eine Entscheidung aus dem Jahr 2018. Die Verwalter eines Stipendienprogramms für Schüler von Eltern mit tiefen Einkommen lehnten es damals ab, dass die Schule daran beteiligt wird. Als Grund erklärten sie, dass laut deren Schulbüchern die Ehe einzig als Beziehung zwischen Mann und Frau möglich ist, und dass das Geschlecht eines Kindes nur bei der Geburt definiert wird. Sowohl von den Schülern, wie auch von den Lehrern werde dabei erwartet, dass sie an dieser Ansicht festhalten, was dazu führt, dass Schüler aufgrund ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert werden.

Die Bethel Christian Academy stellt sich nun auf den Standpunkt, dass die Verweigerung von staatlichen Mitteln aufgrund der Haltung gegenüber der LGBTI+ Community gegen den ersten Zusatzartikel der amerikanischen Verfassung verstösst, welcher die Religionsfreiheit regelt. Vor Gericht erhält die Schule Unterstützung von der als LGBTI+ feindlichen Organisation bekannten Alliance Defending Freedom (ADF).

Damit wird einmal mehr klar, was LGBTI+ Aktivisten bereits seit längerem befürchteten: Die religiösen Ausnahmen bei Anti-Diskriminierungsgesetzen werden zur wohl grössten Bedrohung für die Rechte der Community. So könnten bald auch Klagen etwa von Lehrern folgen, welche Kinder von gleichgeschlechtlichen Paaren nicht mehr unterrichten wollen, oder von Ärzten, welche die Behandlung von LGBTI+ verweigern. Laut Human Rights Watch gibt es bereits acht US-Bundesstaaten, welche solche religiösen Ausnahmen kennen und damit die Rechte von LGBTI+ beschneiden. Die Republikaner arbeiten zudem an einem landesweiten Gesetz, welches die Religionsfreiheit noch weiter stärken soll. Damit würde der ganze Sinn eines Anti-Diskriminierungsgesetzes untergraben...