USA: Selbst die queeren Republikaner unterstützen Anti-LGBTI+ Gesetze, doch…
Sie nutzten während den Debatten über den sogenannten Don‘t Say Gay-Bill den verbalen Vorschlaghammer, und verglichen jene Queers, welche den Gesetzesentwurf zu verhindern versuchten gar mit Pädophilen. Doch nun realisieren sie langsam aber sicher, dass es viele der von den Republikanern eingeführten Gesetze gegen die LGBTI+ Community in sich haben. Sie merken, dass sie äusserst schädlich sind und auch eine Gefahr insbesondere für die psychische Gesundheit von queeren Menschen darstellen. Die Rede ist von den Log Cabin Republicans (LCR), eine queere, den Republikanern nahestehende Organisation.
Diese Organisation hat es zwar noch immer nicht geschafft, offiziell von den Republikanern anerkannt zu werden, doch sie bezeichnen sich als konservative, den Republikanern nahe stehende Gruppierung. Etliche Versuche, von den Republikanern tatsächlich ernstgenommen zu werden, sind gescheitert. Mit der Wahl von Trump stand die Organisation zudem kurz vor der Spaltung, mit mehreren Rücktritten im Vorstand. Und auch der Versuch beim nationalen Parteitag vor rund zwei Jahren offiziell mit dabei zu sein, ist gescheitert und die LCR waren nicht erwünscht.
Gegenüber der Washington Post erklärte nun Charles Moran, der Präsident der Log Cabin Republicans, in Bezug auf die Vielzahl an Anti-LGBTI+ Gesetze, dass er in diesem Jahr nicht darauf vorbereitet gewesen sei. Er habe in aller Eile ein Team zusammengestellt, welches diese Gesetzesentwürfe angeschaut und die Bundesstaaten rausgesucht habe, welche solche Gesetze behandeln. Jeder dieser Gesetzesentwürfe sei anders und einige seien wirklich gefährlich, gibt Moran zu, und man werde sie daher ablehnen.
LGBTI+ Aktivist:innen lassen diese Aussage aber nicht gelten und kritisieren die LCR massiv. Seit zwei Jahren schon diskutieren die Republikaner, wie sie LGBTI+ Inhalte und trans Sportler:innen von den öffentlichen Schulen verbannen können. Damit zeigen sie, dass genügend Zeit gewesen wäre, um innerhalb der Republikanischen Partei Aufklärung zu betreiben und die nun bereits eingeführten Gesetze strikt abzulehnen.
Sie kritiseren zudem auch, dass ausgerechnet eine LGBTI+ Organisation den uralten und üblen Vergleich angestellt hat, LGBTI+ Aktivist:innen mit Sexualstraftätern zu vergleichen. Die LCR erklärten nämlich, dass es keinen plausiblen Grund gebe, weshalb Progressive wollen sollten, dass Grundschulkinder etwas über Sex, Sexualität und radikale Gender-Ideologie erfahren, das über das wirklich Beunruhigende und Amoralische hinausgehe.
Noch immer ist unklar, welche Anti-LGBTI+ Entwürfe, welche noch anstehen, von LCR abgelehnt werden. Dass die LCR beispielsweise das Don't Say Gay Gesetz in Florida unterstüzte, verstehen die LGBTI+ Aktivist:innen nicht. LCR begründete es damit, dass es sich dabei nicht um eine Sache der Gay-Rechte handle, sondern um Elternrechte.
Die LGBTI+ Community kann somit kaum auf Support von LCR hoffen, doch es gibt eine andere, den Republikanern nahestehende Organisation, welche es sich zur Aufgabe gemacht hat, aufzuzeigen, wie solche Gesetze gegen queere Menschen der LGBTI+ Community schaden. Die Conservatives Against Discrimination reagieren zeitnah und sind somit eine wichtige Unterstützung für die Community, wenn es darum geht, auf Anti-LGBTI+ Gesetze aufmerksam zu machen und um diese zu bekämpfen, oder zumindest abzuschwächen.