USA: Target nimmt Pride-Artikel teilweise aus dem Sortiment
Target stellt sich seit langem unterstützend an die Seite der LGBTI+ Community, und so haben die Länden einer der grössten Detailhandels- und Discounterketten der USA auch in diesem Jahr anfangs Mai wieder ihre Pride-Kollektion vorgestellt. Bei beinahe 2‘000 Läden in den USA und rund 440‘000 Mitarbeitenden ist dies eine enorme Präsenz. Und die Kollektion kann sich sehen lassen, zählen doch rund 2‘000 Artikel dazu, von Büchern über Fashion bis zu Einrichtungsgegenständen und Musik. Diesmal auch mit Artikeln explizit auf nicht-binäre und gender-fluide Personen zugeschnitten.
Doch nun hat Target bekanntgegeben, dass man zahlreiche Artikel wieder zurückgezogen habe. Der Grund: Man wolle das Personal schützen. Bereits im letzten Jahren gingen Videos viral, welche zeigten, wie Kunden einerseits Artikel der Pride-Kollektion mutwillig zerstörten, wie sie Displays und Regale mit Regenbogenfahnen umwarfen, und wie sie das Verkaufspersonal aufs übelste beschimpften. Nicht selten musste der Sicherheitsdienst oder gar die Polizei gerufen werden.
Wie Target in einer Pressemitteilung schreibt, habe man leider, seit man die Kollektion vorgestellt habe, viele Drohungen festgestellt, welche die psychische Gesundheit und die Sicherheit der Mitarbeitenden bedrohe. Aufgrund dieser heiklen Umstände habe man die Pläne anpassen müssen, und dazu gehöre auch die Entfernung von gewissen Artikeln, welche am stärksten im Fokus der aktuellen Debatten stehen.
Zu den Artikeln, welche sowohl in den Läden wie auch aus dem Online-Shop entfernt wurden, gehört unter anderem die Linie des britischen Designers Eric Carnell für den LGBTI+ Brand Abprallen. Diese Kollektion wurde in den sozialen Medien unter anderem wegen gehörnten Schädeln als satanistisch bezeichnet. Auch Pullover mit der Aufschrift „cure transphobia not trans people" und eine Tasche mit "too queer for here“ wurde aus dem Shop entfernt.
Wie Target weiter erklärt, sei man auch gewisse Artikel, welche auf Kinder ausgerichtet sind, sowie Bademode explizit für trans Menschen, am überprüfen, ob man diese weiterhin im Sortiment haben wolle. Als erste Reaktion, erklärte ein Angestellter des Detailhändlers zudem, habe man diese Artikel bereits aus dem Eingangsbereich entfernt und weiter ins Innere der Läden gebracht.