USA: Trump will 1 Milliarde $ bei HIV/Aids-Projekten einsparen
Alleine in den USA leben geschätzte 1.1 Millionen Menschen mit dem HI-Virus und weltweit gesehen sind es gar rund 36.7 Millionen, doch von ihnen haben nur herade 19 Millionen Menschen den Zugang zu Medikamenten. Obwohl letztere Zahl stetig am Zunehmen ist und mit den neuen Behandlungsmethoden rund um PrEP die grosse Chance besteht, das HIV/Aids-Problem endlich auch in den ärmeren Ländern dieser Welt in den Griff zu bekommen, kommen die angekündigten Sparmassnahmen der Regierung Trump zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Insgesamt hat Trump in diesem Bereich Budgetkürzungen von rund einer Milliarde US-Dollar angekündigt. Dabei folgt er wohl einmal mehr seinem Slogan America First, denn die Einsparungen betreffen vor allem jene Projekte im Ausland, dabei vor allem in Afrika.
So soll eines der grössten Vermächtnisse des ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush den grössten Einschnitt erleben: Dem PEPFAR - President’s Emergency Plan For AIDS Relief, welcher damals unter dem Namen Global Fund to Fight AIDS von Bush gestartet wurde, sollen sagenhafte 800 Millionen Dollar weniger zur Verfügung stehen. Das HIV-Präventionsprogramm des Center for Disease Control (CDC) in den USA ist ebenfalls von den Einsparungen betroffen - hier sollen 40 Millionen Dollar eingespart werden. Weitere 26 Millionen Dollar sollen zudem bei jenem staatlichen Programm gestrichen werden, welches Wohnungen für Personen mit Aids zur Verfügung stellt. Damit bricht Trump einmal mehr eines seiner Versprechen, und zwar just jenes vom Welt-Aidstag, und die Einsparungen fallen auch höher aus als die angekündigten 17 Prozent.
Diese Kürzungen haben laut der ONE-Kampagne gravierende Auswirkungen weltweit: So müsse man mit rund 300’000 Toten rechnen, sowie mit rund 1.75 Millionen Neuinfektionen, welche durch die Budgetkürzungen entstehen - und dies pro Jahr. Diese Einsparungen könnten auch die weltweite Epidemie wieder neu befeuern und die bislang erzielten Erfolge teilweise rückgängig machen.
Diese Ankündigung kommt nur wenige Wochen nachdem Trump seinem kompletten Beratungsstab für HIV/Aids-Fragen ohne Vorwarnung gekündigt hat. Bislang gibt es keine Anzeichen, dass neue Berater diesbezüglich ernannt werden.