USA: Wen würden LGBTs zum US-Präsidenten wählen?
Dass die Schwulen, Lesben und Transgender treue Wähler der Demokraten sind, zeigt sich in der jüngsten Umfrage zu den kommenden US-Präsidentschaftswahlen deutlich. So vereinen die Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Bernie Sanders ganze 89 Prozent der LGBT-Wähler auf sich. Wobei Clinton mit 48 Prozent das Rennen machte, und noch vor Sanders liegt, welcher auf 41 Prozent kam.
Sehr weit abgeschlagen kommt dann mit Donald Trump der erste republikanische Kandidat: Doch nur gerade zwei Prozent der schwullesbischen und transgender Wähler gaben an, dass sie den Immobilientycoon wählen würden. Einen noch schwereren Stand haben Gouverneur John Kasich und Senator Marco Rubio. Die beiden Republikaner kommen nach Trump auf nur gerade je ein Prozent Wählerstimmen. Vier Prozent der LGBT-Wähler gaben zudem an, dass sie sich noch nicht entschieden haben, wen sie wählen werden. Und die restlichen Kandidaten erhielten je jeweils weniger als ein Prozent.
Bei den Demokraten seien beide Kandidaten ebenbürtig, wenn es um die Unterstützung von LGBT Rights geht, erklärten 37 Prozent der Befragten. 31 Prozent sahen diesbezüglich Sanders leicht vorne, während 25 Prozent der Meinung waren, dass sich Clinton mehr für die Rechte der Schwulen, Lesben und Transgender einsetze. Dass die Kandidaten diese Anliegen unterstützen, bezeichneten 98 Prozent der Befragten für sich selber als sehr wichtig oder eher wichtig. Ebenfalls 98 Prozent waren zudem der Meinung, dass diese gesellschaftlichen Anliegen wie eben etwa die Gleichstellung ebenso wichtig sei wie die wirtschaftlichen Belange des Landes.
Bei der Umfrage wurde vor allem den Republikanern ein schlechtes Zeugnis ausgestellt: Auf die Frage, welcher der republikanischen Kandidaten die Rechte der Schwulen, Lesben und Transgender am meisten unterstütze, antworteten 73 Prozent mit keiner. Kasich kam auf 6 Prozent, gefolgt von Trump mit 4 Prozent. All die anderen Kandidaten liegen bei unter zwei Prozent.
Bei den letzten Präsidentschaftswahlen machte die Gruppe der LGBTs rund fünf Prozent aller Wähler aus. Dabei stellten sich 77 Prozent hinter US-Präsident Barack Obama, während 23 Prozent angaben, den republikanischen Kandidaten Mitt Romney gewählt zu haben. Es sei daher sehr überraschend, wie klein die Unterstützung der LGBT-Community derzeit für die republikanischen Kandidaten ist, erklärte David Paisley von Community Marketing & Insights, welche die Umfrage durchgeführt haben. Wenn sich nichts ändere, dann verliere die Partei einfach mal fünf Prozent der Erwachsenen an die Demokraten, und dies kann bei engen Entscheidungen gravierend sein, führte er weiter aus. Die Republikaner, so ergänzt er, könnten jedoch mit den LGBTs bei Themen wie Wirtschaft, Steuern oder dem Einfluss des Staats zusammenspannen. Doch bislang haben sie dies nicht getan.
Die Umfrage wurde vom 7. bis zum 10. Februar durchgeführt. Befragt wurden dazu 563 LGBT-Wahlberechtigte in 46 US-Bundesstaaten.