WELTWEIT: 30 Jahre Welt-Aids-Tag
James W. Bunn und Thomas Netter gelten als die Väter des Welt-Aids-Tag: 1987 einigten sie sich, dass der Tag auf den 1. Dezember fallen soll, und ein Jahr später, am 1. Dezember 1988, hat die Weltgesundheitsorganisation erstmals den Welt-Aids-Tag ausgerufen, an dem all der Opfer der Immunschwächekrankheit gedacht wird, aber auch um Solidarität mit all jenen zu zeigen, welche sich mit HI-Virus infiziert haben. 2018 hat der Gedenktag somit das 30-Jahre-Jubiläum.
Nach dem letzjährigen Motto „Meine Gesundheit, meine Rechte“ ist es in diesem Jahr „Kenne deinen Status“. Damit sollen alle aufgefordert werden, einen HIV-Test zu absolvieren um Gewissheit zu haben. Dahinter steckt ein ernster Hintergrund, denn laut UNAIDS kennen nur rund 75 Prozent aller HIV-Positiven ihren Status. Dies bedeutet, dass geschätzte 9.4 Millionen Menschen mit dem Virus leben, jedoch nichts davon wissen. Dies führt einerseits zu Neuinfektionen, aber auch dazu, dass die Betroffenen zu spät mit der Behandlung beginnen.
Dass man HIV/Aids zwar durch PrEP und antiretrovirale Therapien im Griff haben kann, darf aber nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass Aids nach wie vor nicht heilbar ist. Zudem gibt es besonders in den Ländern Afrikas nach wie vor zu viele, welche keinen oder keinen regelmässigen Zugang zu den dringend nötigen Medikamente haben. Als Zeichen der Solidarität, aber auch um darauf hinzuweisen, dass sich HIV/Aids noch immer ausbreitet, rufen viele Organisationen dazu auf, am 1. Dezember zum Welt-Aids-Tag, ein Red Ribbon zu tragen.
Das Red Ribbon wurde 1991 von 12 Künstlern entworfen, welche damit die Sichtbarkeit von HIV/Aids fördern, und das damit verbundene Stigma abbauen wollen. Das Symbol sollen all jene tragen, welche sich solidarisch mit HIV-positiven Mitmenschen zeigen wollen. In wenigen Wochen verbreitete sich das Red Ribbon weltweit, nicht zuletzt auch durch die Hilfe zahlreicher Prominenter wie Elizabeth Taylor, welche das Abzeichen etwa auf dem roten Teppich trugen.
Es sind nun rund 34 Jahre, seit wir offiziell von HIV/Aids wissen. In dieser Zeit starben geschätze 35 Millionen Menschen an der Immunschwächekrankheit. Weltweit leben zudem geschätzte 36.9 Millionen Menschen, welche mit dem HI-Virus infiziert sind und 21.7 Millionen davon, welche Zugang zu antiretroviralen Therapie haben. In der Schweiz leben derzeit rund 16’600 Menschen mit HIV, und im vergangenen Jahr kamen 445 Menschen neu dazu. Die Zahlen sind aktuell glücklicherweise rückläufig, doch es ist hierzulande noch zu früh, um zu wissen, ob dieser Trend anhält.
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