WELTWEIT: Pornhub hat angeblich 70 Prozent seiner Belegschaft entlassen

WELTWEIT: Pornhub hat angeblich 70 Prozent seiner Belegschaft entlassen
Das Geschäft mit der frei zugänglichen Online-Pornografie ist erneut mächtig durchgerüttelt worden: Nachdem der Plattform Xtube nach 13 Jahren der Stecker gezogen wurde, soll nun Pornhub insgesamt 70 Prozent der Belegschaft entlassen haben.

Erst vor wenigen Tagen sorgte einmal mehr ein Bericht in den Medien, diesmal im New Yorker, für Aufsehen. Journalisten haben dafür investigativ recherchiert und stellen die Porno-Plattform Pornhub an den Pranger. Diese Enthüllungen haben Mindgeek, das Unternehmen hinter Pornhub, nun nochmals kräftig erschüttert.

Im Artikel wird aufgezeigt, dass auf Pornhub Pornos zu finden sind, welche sexuell explizit, aber nicht einvernehmlich entstanden sind. Weiter gibt es Inhalte mit Kindern und es kommen auch Opfer zu Wort, welche über Monate hinweg versuchten, Inhalte von ihnen von Pornhub entfernen zu lassen, jedoch nur mit mässigem Erfolg.

Nach diesem Bericht gab es bereits Konsequenzen, obwohl Mindgeek versichert, dass diese Umorganisation bereits seit letztem Jahr geplant gewesen sei. So sind sowohl der CEO Feras Antoon und auch der COO David Tassillo zurückgetreten. Beide bleiben aber Stakeholder des Unternehmens und ziehen sich somit nicht vollständig zurück.

Doch der Wechsel an der Spitze von Mindgeek war angeblich nur ein kleiner Teil der Umstrukturierung: Gleichzeitig hat das Unternehmen nämlich offenbar einer nicht genau bekanntgegebenen Anzahl an Mitarbeitenden gekündigt. Der Sprecher von Mindgeek kommentierte die Kündigungen zuerst nicht, doch auf der Social Media-Plattform Blind, wo Mitarbeitende anonym Informationen aus Unternehmen veröffentlichen können, ist die Rede von 70 Prozent der Belegschaft. Es seien unter anderem Manager und Entwickler betroffen, und es sei nur noch eine Minimalbesatzung am Arbeiten.

Darauf meldete sich Mindgeek doch noch zu Wort und bezeichnete diese Meldung als wahnsinnig und komplett falsch. Wie es tatsächlich um Pornhub steht ist somit ungewiss, doch es kommen Erinnerungen an Xtube auf: Diese Porno-Plattform gehörte ebenfalls zu Mindgeek und wurde im September 2021 nach 13 Jahren komplett eingestellt.

Fakt ist: Der Druck auf Plattformen wie Pornhub ist in den vergangenen Monaten und Jahren mächtig gestiegen, dies vor allem, da es für die Online-Portale ein äusserst schwieriges unterfangen ist, die von den Nutzern hochgeladenen Filme mit sexuellen Inhalten zu überprüfen. Um welche Datenmengen es sich dabei handelt, zeigt schon alleine die Tatsache, dass Pornhub die zehnt meist frequentierteste Internetseite der Welt ist, und das drittgrösste Erotikportal.

Weiter fordern immer mehr Staaten, dass der Zugang zu diesen Plattformen erschwert werden müssen, etwa durch Altersfreigaben, damit Kinder und Jugendliche nicht mehr so einfach auf sexuell explizite Inhalte stossen können. Auch dies dürfte die Welt der Pornoseiten zusätzlich auf den Kopf stellen.

Die Frage stellt sich, wie die Zukunft dieser Plattformen aussieht, denn bislang scheint es ihnen nicht gelungen zu sein, zu kontrollieren, dass nur Inhalte hochgeladen werden, welche einvernehmlich und mit dem Einverständnis aller Beteiligten entstanden sind, und welche auch absolut legale Inhalte zeigen.

Gut möglich, dass künftig unabhängige, private Content-Ersteller:innen die Branche dominieren werden. Sie bieten nach dem Prinzip von Onlyfans Inhalte an zahlungswillige Kunden an, wodurch auch die Verifizierung des Alters gewährleistet wäre.