WELTWEIT: Ist dies der Anfang vom Ende von OnlyFans?
OnlyFans wird von Stars genutzt, um exklusive Inhalte gegen Bezahlung zu verbreiten, aber zu einem grossen Teil auch von Performer:innen, welche sexuell explizite, pornografische Inhalte in diesem geschützten Bereich veröffentlichen. Dabei reicht das Angebot je nach Creator von Musik über Interviews, bis hin zu Nacktbildern oder Pornovideos. Man bezahlt dabei einen definierten Betrag pro Zeitraum an einen Creator und erhält damit Zugang zu dessen Inhalten und neuen Veröffentlichungen.
Eigentlich läuft es mehr als rund bei OnlyFans: Nach einem Umsatz von 375 Millionen US-Dollar, rund 344 Millionen Schweizer Franken, vor zwei Jahren, generiert die Plattform mittlerweile bereits 2.5 Milliarden Dollar, rund 2.3 Milliarden Schweizer Franken. Zudem tummeln sich aktuell bereits mehr als eine Million Creators auf der Plattform.
Doch durch dieses enorme Wachstum kamen auch die Probleme für OnlyFans. Viele Banken stufen solche Seiten, wie zuvor etwa schon PornHub oder Tumblr als Hoch-Risiko-Geschäft ein, da sie unsicher ob der pornografischen Inhalte sind. Daher verweigern sie immer öfters Investitionen, was dazu führt, dass OnlyFans offenbar grösste Probleme hat um an Geld zu kommen.
Weiter drohen auch Zahlungsdienste abzuspringen: Das Schicksal, welches im vergangenen Jahr bereits PornHub ereilte, droht nun auch OnlyFans, nämlich, dass Unternehmen wie MasterCard und Visa keine Transaktionen mehr über die Plattform zulassen. Auch hier sollen die Inhalte schuld sein.
OnlyFans hat nun reagiert und angekündigt, per Oktober seine Bestimmungen anzupassen. Es dürfen noch Nacktbilder hochgeladen werden, jedoch nur, wenn sie auch den neuen Richtlinien entsprechen. So sind etwa explizite Inhalte verboten, welche an öffentlichen Orten aufgenommen und daher von Passanten hätten gesehen werden können. Doch die Liste an verbotenen Inhalten wird immer länger. Wie das enden kann, haben wir bei Tumblr gesehen, eine Plattform die wegen ebensolchen Richtlinien massiv an Usern eingebüsst hat.
Kritik gibt es bereits von zahlreichen Creators, für welche OnlyFans zu einer wichtigen Einnahmequelle geworden ist. Sie befürchten nun, dass ihre Seiten gesperrt werden könnten. Aber auch Arbeitsrechtler kritisieren die Ankündigung: OnlyFans sei nichts ohne die Sexarbeiter:innen, erklärt etwa Rechtsexpertin und Buchautorin Kim Kelly. Diese seien verantwortlich für die heutige Grösse der Plattform, und nun schliesse man sie einfach aus und sorge damit dafür, dass eine marginalisierte Gruppe innerhalb der Bevölkerung ihr Einkommen verliere, und sie seien nicht einmal durch das Arbeitsrecht geschützt.