WELTWEIT: Tausende kamen zu den Prides weltweit
Mit insgesamt 19'000 Teilnehmern verzeichnete die Pride in Zürich am Samstagnachmittag einen neuen Besucherrekord, und auch das zweitägige Festival auf dem Kasernen- und dem Zeughausareal erlebte einen Besucherzuwachs gegenüber dem Vorjahr. Wie die Veranstalter in einer Medienmitteilung erklärten, kamen insgesamt 37'000 Menschen auf das Festivalgelände, dies sind rund 2'000 Besucher mehr als noch im vergangenen Jahr. Im Anschluss an das Festival fanden zudem sowohl am Freitag wie auch am Samstag zahlreiche Parties in diversen Clubs in Zürich statt, welche noch einmal zusätzliches Publikum anzogen.
Etwas mehr als 10'000 Besucher liefen an der bereits 16. Ausgabe der Zagreb Pride mit. Obwohl es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Gegendemonstrationen gekommen ist, so sind diesmal keine gewaltsamen Zwischenfälle bekannt geworden. Die Polizei war mit einem Grossaufgebot in der kroatischen Hauptstadt vor Ort, doch die Lage zeigte sich äusserst entspannt. Viele Botschafter aus anderen Ländern liefen ebenfalls an der Pride mit um der LGBT-Community ihre Unterstützung zu zeigen. Daneben waren auch zahlreiche Abgeordnete aus dem kroatischen Parlament vor Ort, wie auch der stellvertretende Ministerpräsident Predrag Stromar. Diese grosse Präsenz der nationalen und lokalen Politik hat wohl nicht zuletzt mit einem Zwischenfall im vergangenen Februar zu tun: Nach einem Übergriff auf eine Gay Party hielten sich die Politiker damals sehr zurück, statt die Tat zu verurteilen.
Auch in der bulgarischen Hauptstadt Sofia ist es wie angekündigt zu Gegendemonstrationen gekommen, jedoch in weit geringerem Ausmass als befürchtet. Der Polizei ist es zudem sehr gut gelungen, die mehreren tausend Pride-Teilnehmer von den etwa 50 Gegendemonstranten zu schützen. Diese kamen mit Schaufel und Besen um "die Stadt vom Müll" zu befreien, erklärten sie bereits vorgängig. Die Bürgermeisterin der Stadt wollte die Pride nicht unterstützen und liess die Gegenproteste ohne zu intervenieren gewähren. Doch zahlreiche Botschafter von anderen Staaten zeigten ihren Support für die Pride indem sie an der Demonstration mitliefen. Die Veranstalter der bereits zehnten Sofia Pride zeigten sich zufrieden ob der vielen Teilnehmer und erklärten, dass das Selbstbewusstsein der Community immer mehr wachse.
In den USA fand am Sonntag zudem in über 100 Städten der Equality March for Unity and Pride statt um ein eindrückliches Zeichen gegen die ausgrenzende Politik von Donald Trump und dessen Kabinett zu setzen. Der Hauptevent dazu fand in der Hauptstadt Washington DC statt: Die Route führte dabei am Weissen Haus vorbei zur National Mall und bis zum Kapitol. Zeitgleich ging die Community zudem im ganzen Land, so unter anderem auch in Denver, Chicago und in Los Angeles auf die Strasse. In Los Angeles wurde gar die Pride abgesagt, und als Equality March ausgerufen.
Ebenfalls am Samstag fanden zudem unter anderem auch noch Prides in Rom und Athen statt, und am Freitag bereits in Tel Aviv.