WELTWEIT: UN-LGBTI+ Experte fordert Entkriminalisierung von Homosexualität bis 2030

WELTWEIT: UN-LGBTI+ Experte fordert Entkriminalisierung von Homosexualität bis 2030
Noch immer ist gleichgeschlechtlicher Sex in etwa 70 Ländern und Provinzen illegal und in sechs Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen droht gar die Todesstrafe: Nun richtet der LGBTI+ Experte der UN einen Aufruf an jene Staaten und fordert die Entkriminalisierung vom Homosexualität bis 2030...

Er sehe keinen Grund, weshalb man nicht eine Welt fordern solle, welche bis ins Jahr 2030 frei von Kriminalisierung ist, so Victor Madrigal an der Welt-Konferenz der International Gay and Lesbian and Transgender Association (ILGA), welche Neuseeland stattfand. Die Entkriminalisierung bringe uns nicht von 0 auf die 1, sondern von Minus 1 auf die 0. Es gebe keine juristische Argumente, welche die Kriminalisierung von gleichgeschlechtlichen Beziehungen rechtfertige, so der LGBTI+ Experte der Vereinten Nationen weiter.

Victor Madrigal kritisiert auch, dass Länder an der Situation nichts ändern wollen, weil sie argumentieren, dass ihre Gesetze gar nicht mehr angewandt werden. Die Gesetze würden nämlich immer noch dazu verwendet um LGBTI+ zu bedrohen und zu schikanieren. Eine Kriminalsierung spornt immer auch dazu an, jemanden zu verfolgen. Er werde nun mit den Staaten zusammenarbeiten, so Madrigal weiter. Es sei wichtig Koalitionen zu bilden, denn ein Staat alleine könne dies nicht hinkriegen.

Im Iran, dem Jemen, Nigeria, Saudi Arabien, Somalia und Sudan gibt es aktuell immer noch die Todesstrafe auf gleichgeschlechtliche Aktivitäten. In 26 weiteren Ländern variert die Höchststrafe zwischen zehn Jahren Haft und lebenslänglich. Mindestens 32 weitere UN-Mitgliedsstaaten haben zudem Gesetz in Kraft, welche die LGBTI+ Community in ihren Rechten, sich selber sein zu dürfen, einschränken.

Auf der Gegenseite haben in der jüngeren Vergangenheit drei Staaten Homosexualität entkriminalisiert, so Angola, Indien und Trinidad und Tobago. Neun Staaten führen sexuelle Minderheiten in ihrer Verfassung auf um sie explizit vor Diskriminierung zu schützen. In 39 weiteren Ländern gibt es zudem Gesetze, welche Diskriminierungen, Hassverbrechen oder Gewalt basierend auf der sexuellen Orientierung strafbar machen.

An der Welt-Konferenz von International Gay and Lesbian and Transgender Association (ILGA) trafen sich in Neuseeland über 500 Mitglieder aus rund 100 Staaten.