WIRTSCHAFT: Grindr ist nun komplett chinesisch

WIRTSCHAFT: Grindr ist nun komplett chinesisch
Grindr-Gründer Joel Simkhai hat sich nun vollständig von seinem Baby zurückgezogen. Der chinesische Tech-Gigant Kunlun Group Limited hat nun auch noch das letzte Aktienpaket von ihm abgekauft. Damit ist Grindr nun total chinesisch, den Kunlun besitzt nun 100 Prozent der schwulen Dating App.

Joel Simkhai ist nicht nur Gründer von Grindr, sondern bis heute auch CEO des Unternehmens. Doch nun hat er sich vollständig aus der Dating App zurückgezogen und das Feld vollständig dem chinesischen Tech-Giganten Kunlun Group Limited überlassen. So hat Simkhai nun auch sein letztes Aktienpaket noch an Kunlun verkauft und damit sind nun alle Aktien vollständig in der Hand der chinesischen Firma. Grindr-Verwaltungsratspräsident Yahui Zhou hat die Position des CEO nun interimsmässig übernommen.  Wei Zhou, der Vize-Verwaltungsratspräsident wurde zudem zum Vize-CEO und CFO ernannt. Als CTO wurde zudem Scott Chen dazugeholt, welcher zuvor unter anderem schon bei Facebook und Instagram gearbeitet hat.

Er sei sehr stolz, was sie zusammen als Team alles erreicht haben, erklärte Joel Simkhai, und auch darauf, welchen anhaltenden und bedeutungsvollen Beitrag Grindr zur weltweiten Community beigetragen hat. Er freue sich darauf, dass sich Grindr und Kulun auch weiterhin dem Versprechen widmen, Toleranz, Gleichstellung und Respekt in der Welt aufzubauen.

Schon als China erstmals seine Fühler nach Grindr ausgestreckt hat, und als Investor eingestiegen ist, hat Simkhai immer wieder zu versichern versucht, dass sich an der App kaum etwas ändern werde. Doch trotzdem gibt es auch einige Fragezeichen um die nun vollstänidge Übernahme von Grindr durch Kunlun. China übet scharfe Zensur im Internet, besonders bei pornografischen und politischen Inhalten. So ist Grindr in China selber kaum aufzurufen, sondern meist blockiert.

In China viel weiter verbreitet ist die Gay Dating Site Blued, welche auch über mehr User verfügt als Grindr. Das Portal positioniert sich aber viel stärker als Lifestyle Brand, denn als Sex- und Dating App. Diesen Weg möchte nun offenbar auch Grindr einschlagen, und so wurde bereits ein Lifestyle-Redaktor eingestellt, welcher Berichte aus diesem Bereich verfassen soll.