WIRTSCHAFT: Grindr kann nun offenbar doch chinesisch bleiben
Schritt für Schritt haben die chinesischen Investoren der Beijing Kunlun Tech Anteile von Grindr gekauft, und die schwule Dating App schliesslich ganz übernommen. Als das Unternehmen dann bekannt gab, Grindr an die Börse zu bringen, schritten die Amerikaner ein und setzten mächtig Druck auf.
Das Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS) sprach anfangs Jahr gar von einem Risiko für die nationale Sicherheit, und foderte Beijing Kunlun Tech auf, die in Kalifornien beheimatet Firma wieder zu verkaufen. Doch nun ist offenbar wieder alles anders, wie Kunlun in einer Mitteilung bekannt gibt.
Das CFIUS habe seinen Widerstand aufgegeben, und deshalb könne man damit beginnen, Grindr - teilweilse oder vollständig - an die Börse zu bringen. Offenbar hat das Unternehmen dazu die Börse im chinesischen Shenzhen ausgesucht. Wann die Aktien von Kunlun tatsächlich erstmals öffentlich gehandelt werden, hängt mit der jeweiligen Börse zusammen, zudem muss die Geschäftsleitung von Kunlun auch noch das finale, grüne Licht dafür geben.
Dass das CFIUS seinen Widerstand aufgibt, kommt mehr als überraschend, da die Regierung Trump die Macht des Komitees in letzter Zeit eher ausgebaut hat. Inbesondere wenn es um chinesische Firmen geht, welche verstärkt bei den Social Medias investieren, sollte die CFIUS eigentlich forscher eingreifen. Dabei soll es vor allem darum gehen, dass fortschrittliche Technologien nicht nach China abwandern.
Durch diesen Kurswechsel des CFIUS bleibt China nun also im Besitz der beiden grössten Gay Dating-Apps, nämlich Grindr mit rund 4 Millionen Nutzern und das chinesische Pendant Blued mit unglaublichen 40 Millionen Usern.