WIRTSCHAFT: So LGBTI+ freundlich waren die Filme 2018

WIRTSCHAFT: So LGBTI+ freundlich waren die Filme 2018
Von den fünf umsatzstärksten Filmstudios der USA war Disney das einzige, welches 2018 keinen LGBTI+ Charakter in seinen Filmen hatte. Angeführt wird die Liste von Fox, welches nun aber zu Disney gehört. In vier der zehn Filme des Studios kamen LGBTI+ vor. Alles in allem gab es im 2018 aber mehr Filme mit queeren Charakteren als noch 2017...

In jedem Frühling stellt die LGBTI+ Organisation GLAAD seinen Studio Responsibility Index vor. Darin werden die erfolgreichsten Filme und die Produktionen der grössten Filmstudios auf ihre LGBTI+ Freundlichkeit, sowie auf die Diversität ihrer Charaktere untersucht. Zuerst die gute Nachricht: Von den 110 Filmen, welche durch die grossen Studios rausgebracht wurden, gab es in 20 Filmen mindestens einen LGBTI+ Charakter. Dies entspricht einem Anteil von 18.2 Prozent, und einer Zunahme von 5.4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, als nur 14 von 109 Filmen LGBTI+ inklusive waren.

Das Studio, welches sich 2018 am inklusivsten zeigte, war Fox, welches nun zu Disney gehört. Da die Übernahme erst vor kurzem stattfand, wurden die Fox-Filme noch nicht zu Disney gezählt. Vier der zehn Fox-Filme, welche das Studio ins Kino brachte, waren mit mindestens einem LGBTI+ Charakter, nämlich Bohemian Rhapsody, Deadpool 2, Love, Simon und Red Sparrow. Dabei schafften sie auch den so genannten Vito Russo-Test, wonach die LGBTI+ Rollen nicht durch ihre Sexualität definiert werden, aber den Plot klar beeinflussen. Von Fox Searchlight kamen zudem nochmals drei Filme hinzu: Can You Ever Forgive Me?, The Favourite und Super Troopers 2.

Obwohl sich Disney immer sehr LGBTI+ freundlich gibt, und sich auch schon politisch für die Rechte der Community eingesetzt hat, so war der Mickey Mouse-Konzern schon immer der schwächste, wenn es um das GLAAD-Ranking geht. Und da macht auch 2018 keine Ausnahme, da Disney keinen einzigen LGBTI+ inklusiven Film veröffentlicht hat. In Solo gab es mit Lando Calrissian zwar einen pansexuellen Charakter, doch den zählte GLAAD nicht, da dies im Film nicht ersichtlich sei, sondern nur von den Drehbuchautoren erwähnt wurde. In diesem Jahr könnte Disney aber den Sprung nach vorne schaffen, und dies nicht nur wegen der Übernahme von Fox. Bereits bestätigt wurde ein queerer Charakter in Jungle Cruise 2, Marvel hat auch schon angetönt einen vorzustellen, und im Herbst kommt mit Frozen 2 die langerwartete Fortsetzung der Eiskönigin, welche möglicherweise lesbisch sein könnte, wie es viele Fans zumindest hoffen.

Von den sieben untersuchten Studios - 20th Century Fox, Disney, Universal, Warner Bros., Paramount, Sony und Lionsgate - erhielt neben Disney auch Lionsgate ein vernichtendes Urteil in Bezug auf die LGBTI+ Inklusivität. Warner Bros., Paramount und Sony erhielten ein ungenügend, und mit gut am besten platziert sind Fox und Universal. Bis jetzt hat kein Studio jemals ein ausgezeichnet erhalten...