WIRTSCHAFT: US-Regierung soll Netflix-Inhalte genauer unter die Lupe nehmen

WIRTSCHAFT: US-Regierung soll Netflix-Inhalte genauer unter die Lupe nehmen
Rechtsaussen erhöht den Druck auf Netflix: So fordern sie, dass die US-Regierung die Kindersendungen der Streamingplattform genauer untersuchen soll, da es zu viele LGBTI+ Themen bei diesen Inhalten habe. Dies soll geschehen bevor man die Fusion von Netflix mit Warner Bros. Discovery genehmige.

Es war die erzkonservative Organisation Concerned Women for America, welche einmal mehr gegen die LGBTI+ Community vorgeht - diesmal via Netflix. Rund 41 Prozent der Kindersendungen der Streamingplattform würden queere Inhalte haben, heisst es laut einem Bericht, und dies möchte die Organisation nun von der US-Regierung untersucht haben. Diese Forderung kommt zu einem kritischen Zeitpunkt für das Unternehmen, und deshalb haben die Concerned Women for America nun auch dieses Machtspiel lanciert.

Netflix möchte nämlich mit Warner Bros. Discovery fusionieren, und darin sieht die Organisation nun ein geeignetes Druckmittel um ihre Interessen durchzudrücken. Sie fordern nämlich die US-Regierung auf, erst die queeren Inhalte in Kindersendungen zu prüfen bevor die Fusion genehmigt wird. Sie sind sich dabei auch durchaus bewusst, dass sie mit ihrer Forderungen innerhalb der Trump-Regierung auf offene Ohren stossen werden.

Wie die Organisation schreibt, sei es schockierend, dass sowohl 41 Prozent der Sendungen mit der Altersfreigabe TV-G, sowie 41 Prozent mit der Freigabe TV-Y7 queere Botschaften enthalten. TV-G richtet sich dabei an alle, und TV-Y7 an Kinder älter als 7 Jahre. Wenn Netflix nun auch noch Warner Bros. Discovery übernehme, dann werde das Medienunternehmen zur dominierenden Streamingplattform. Viele Familien würden danach gezwungen sein auf diesen Dienst zu wechseln, da dort ein riesiges Angebot bestehe, darunter etwa auch Harry Potter.

Die Vorsitzende der Concerned Women for America, Penny Nance, findet daher, dass diese Entwicklung Eltern und Regulierungsbehörden gleichermassen zum Nachdenken bringen sollte, wenn Netflix weiter aktiv die Verbreitung von LGBTI+ Themen in Kindersendungen vorantreibe. Diese Marktverzerrung werde folgen haben. Weiter fordert Nance nun, dass ein unabhängiges Gremium, welches die Eltern vertritt, eingesetzt wird, um ebenfalls über die Fusion entscheiden zu können.

Als Netflix bekannt gab, Warner Bros. Discovery für 82.7 Milliarden US-Dollar, rund 65.8 Milliarden Schweizer Franken, übernehmen zu wollen, hat sich auch Donald Trump eingeschalten und erklärt, dass er neben der Kartellbehörde ebenfalls mitentscheiden werde. Weiter hat Paramount ein feindliches Übernahmeangebot gemacht. Dass Trump mitmischt dürfte vor allem auch daran liegen, dass zu Warner Bros. Discovery auch der Nachrichtensender CNN gehört, welcher zu den bekannten Kritikern der US-Regierung gehört.

Netflix hat sich schon immer für die stärkere Sichtbarkeit der LGBTI+ Community eingesetzt. Das Unternehmen hat aber auch umfassende Massnahmen eingerichtet, mit welchen Eltern den Zugriff auf gewisse Inhalte verhindern können.