WIRTSCHAFT: Werbeagentur entschuldigt sich für Burger King-Pride-Kampagne

WIRTSCHAFT: Werbeagentur entschuldigt sich für Burger King-Pride-Kampagne
Es war wohl gut gemeint, doch die Rückmeldungen aus der LGBTI+ Community für die Pride-Kampagne von Burger King Österreich waren vernichtend. Nun entschuldigt sich die zuständige Werbeagentur für den Pride Whopper mit den zwei „Bottom Buns“ und den zwei „Top Buns“.

Die ursprüngliche Idee der Werbeagentur für die Pride-Kampagne für Burger King war: Zwei gleiche Buns für gleiche Liebe und gleiche Rechte. Dazu zeigten sie Bilder des Pride Whopper bestehend aus zwei „Brot-Unterteilen“, respektive zwei „Brot-Oberteilen“.

Die Antwort aus der LGBTI+ Community kam den auch postwendend, und wohl anders, als es sich Burger King und die Werbeagentur erhofft haben. Bei Twitter liefen die Drähte heiss, teils mit Kritik, teils belustigend.

Ein User etwa meint, dass Burger King Austria einen Pride Burger machte, der entweder zwei Tops oder zwei Bottoms ist… „what in straight hell?“ Ein Anderer meinte: Der erste Tag im Pride Month und ich bin schon wieder ermüdet.

Mittlerweile hat sich die Werbeagentur, Jung von Matt Donau, für die Pride-Kampagne entschuldigt und erklärt, dass sie es vermasselt haben. Man habe die Kritik wahrgenommen und sorgfältig zugehört, heisst es in einer Mitteilung auf Linkedin. Man sei bei JvM stolz auf die queere Community innerhalb der Agentur. Unglücklicherweise habe man es trotzdem vermasselt und man habe es nicht genug mit Mitgliedern aus der Community geprüft, ob es beim Pride Whopper auch noch andere Interpretationsmöglichkeiten gab. „That‘s on us!“

Und weiter: Die Botschaft, welche mit dem Pride Whopper hätte verbreitet werden sollen, war jene von gleicher Liebe und gleichen Rechten. Die grössten Sorge sei nun, dass man mit dieser Kampagne jemanden aus der LGBTI+ Community beleidigt habe. Sollte dies der Fall sein, so Jung von Matt in der Mitteilung weiter, dann entschuldige man sich aufrichtig.

Man habe die Lektion gelernt und werde in Zukunft mit Experten für die Kommunikation mit der LGBTI+ Community zusammenarbeiten, denn gleiche Liebe und gleiche Rechte zu promoten gehöre weiterhin zu ihren Prioritäten, so die Agentur abschliessend.

Die Werbung erinnert stark an eine Pride-Kampagne von KLM aus dem Jahr 2017 mit Sitzgurten: Das Bild zeigte die drei Möglichkeiten, wie die beiden Teile der Schnalle des Gurts kombiniert werden können. Doch schnell kam die Kritik auf, dass es nur in einem Fall wirklich "klickt", quasi im Hetero-Fall, und sich die Schnalle nur so schliessen lässt. Bei zwei gleichen Enden funktioniert es eben nicht. Die Tweets der Kampagne wurden mittlerweile gelöscht.

Dass es Burger King aber auch besser kann, zeigte eine Kampagne des Burger-Brands in Helsinki: Dort ist Burger King Partner der Pride und eine Plakatkampagne zeigte, wie Burger King Ronald McDonald küsst.