FILM: L'Immensità

Rom in den 1970er Jahren: Die Familie Borghetti ist gerade in eine der vielen neuen Wohnsiedlungen gezogen, die in der italienischen Hauptstadt hochgezogen wurden. Doch auch das grosse Apartment mit der schönen Aussicht über die ganze Stadt vermag nicht darüber hinwegzutäuschen, dass Clara (Penélope Cruz) und Felice (Vincenzo Amato) sich nicht mehr lieben.

Clara flüchtet vor diesem Umstand, in dem sie ganz besondere Beziehungen zu ihren drei Kindern aufbaut. Besonders eng ist diese Verbindung zu ihrer ältesten Tochter Adriana (Luana Giuliani). Mit viel Fantasie und Leichtigkeit möchte Clara ihren Kindern die Freiheit geben, sich zu entfalten. Adriana macht das auf ihre eigene Weise und fängt an sich in der neuen Nachbarschaft als Junge vorzustellen. Sie lehnt dabei ihren Namen strikt ab, und hadert auch mit ihrer Geschlechtsidentität. Das feine Band, das die Familie noch zusammenhält, kommt an einen Punkt, an dem es zu zerreissen droht.

Penélope Cruz überzeugt einmal mehr mit einer Glanzvorstellung als liebende Mutter am Rande des Nervenzusammenbruchs. Der italienische Regisseur Emanuele Crialese liefert dazu unvergessliche Bilder und mit seinem fünften Spielfilm wohl auch sein bislang persönlichstes Werk. Zerbrochene Familienstrukturen, die Suche nach der eigenen Identität und Einsamkeit machen L'Immensità aus, und dies alles im Kontrast zu einer bunten Stadt voller Lebensfreude und neuem Luxus, überschattet von veralteten patriarchalen Machtstrukturen und Geschlechterrollen.

Der Film feierte an den 79. Internationalen Filmfestspielen in Venedig seine Weltpremiere und wurde auch am diesjährigen Sundance Film Festival gezeigt.