TRAVEL: Welches sind die besten Städte für Cruising?
Ob Dating durch Online Apps oder Websites einfacher geworden ist, darüber lässt sich streiten. Fakt ist jedoch, dass diese Möglichkeiten das queere Nachtleben unter Druck setzen und viele Orte, welche früher für Treffen besucht wurden, heute gefährdet sind: Von Bars bis Saunas und öffentliche Parks, welche in den grösseren Städten als Cruising Spots bekannt sind.
Die Plattform Erobella hat nun verschiedenste Städte auf der ganzen Welt untersucht und ausgewertet, und so den Global Gay Cruising Index erstellt. Dabei wurde die Anzahl Bars, Clubs, Saunen und öffentliche Parks im Verhältnis zur Bevölkerung angeschaut und somit jene Orte miteinbezogen, in welchen queere Männer erotische Treffen direkt und nicht über Dating Apps finden können.
Noch heute zeigt sich dabei ein historisch bedingter Unterschied zwischen Europa und Nordamerika: Zum Beginn der HIV-Krise reagierten die beiden Kontinente nämlich diametral verschieden. Während Europa auf Prävention und Aufklärung setzte, und meist eng mit Clubs, Bars und Saunen zusammenarbeitete, so griffen die Behörden und die Politik in Nordamerika zu radikalen Massnahmen und führten derart strenge Auflagen ein, was faktisch einem Verbot von queeren „Badehäusern“ gleichkam. Die Clubs und Bars konnten dabei das so entstandene Vakuum nicht gänzlich auffangen.
In Europa wählte einzig Schweden ebenfalls diesen Weg, und das Verbot galt noch bis 2004. In San Francisco waren sie gar bis im Frühling 2025 verboten und kehren nach einer Lockerung der Gesetze erst langsam wieder in die Stadt zurück.
Dies ist wohl der Hauptgrund, weshalb die ersten fünf Plätze des Global Gay Cruising Index fest in den Händen der europäischen LGBTI+ Metropolen liegen und mit New York erst auf Platz 6 die erste nordamerikanische Stadt kommt. Die Top 5 machen London, Berlin, Paris, Madrid und Barcelona. Möglich waren dabei 40 Punkte, und London erreichte mit 29 die meisten.
London konnte dabei vor allem im Bereich der Cruising Spots in Parks punkten und erhielt dort das Maximum. Berlin wiederum holte bei Cruising in Fetish Clubs die höchste Punktzahl, und Paris, sowie Madrid bei den Saunen. New York wiederum konnte bei den Gay Bars 10 Punkte erreichen. Sowohl bei Madrid, wie auch bei Barcelona und New York fehlen dafür die Outdoor Crusing-Möglichkeiten.
Folgend die Top 20 des Global Gay Cruising Index:
1 | London | 29 / 40 |
2 | Berlin | 26 / 40 |
3 | Paris | 25 / 40 |
4 | Madrid | 23 / 40 |
5 | Barcelona | 18 / 40 |
6 | New York | 15 / 40 |
7 | Wien | 13 / 40 |
8 | Hamburg | 11 / 40 |
8 | San Francisco | 11 / 40 |
8 | Toronto | 11 / 40 |
11 | Chicago | 10 / 40 |
11 | Sydney | 10 / 40 |
13 | Miami | 09 / 40 |
13 | Amsterdam | 09 / 40 |
13 | Köln | 09 / 40 |
13 | München | 09 / 40 |
17 | Los Angeles | 07 / 40 |
17 | Manchester | 07 / 40 |
19 | Montreal | 05 / 40 |
19 | Vancouver | 05 / 40 |
Die vollständige Auswertung findest Du hier.