TRAVEL: Welches sind die queerfreundlichsten Reiseziele 2024?
Wer seine nächsten Ferien planen will, der hat die Qual der Wahl: Seit 2012 veröffentlicht Spartacus jeweils den Gay Travel Index um Dir die Suche etwas zu vereinfachen, jedenfalls was die Sicherheit und rechtliche Situation der Wunschdestination betrifft. Dazu untersucht Spartacus jeweils insgesamt 213 Länder und Regionen in aktuell 18 verschiedenen Kategorien auf auf ihre Queerfreundlichkeit, respektive eben ihre Queerfeindlichkeit.
Dabei geht es um rechtliche Fragen wie Diskriminierungsverbote, die Ehe für alle oder grundsätzlich die Legalität von gleichgeschlechtlichen Aktivitäten, aber auch um Pride-Verbote, Gesetze gegen HIV+ oder ob LGBTI+ mit Werbung umworben werden. Diese Kriterien werden jährlich neu beurteilt um das Bild über die aktuelle Situation in den jeweiligen Ländern immer weiter verfeinern zu können. So gibt in diesem Jahr erstmals die Kategorie Zensur, welche etwa Anti-LGBTI+ Propaganda- und Don‘t Say Gay-Gesetze umfasst, aber auch Bücherverbote. Ebenfalls neu wurden 2024 zudem elf weitere Staaten in den Index aufgenommen.
Doch nun zum eigentlichen Index: Malta hat an der Spitze mit seiner höchsten Punktzahl von 11 Punkten Konkurrenz erhalten. Mit Kanada, Neuseeland, Portugal und Spanien sind vier weitere Länder zur Mittelmeerinsel aufgeschlossen, und somit befinden sich erstmals fünf Destinationen an der Spitze der Rangliste. Danach, mit nur einem Punkt weniger, folgt bereits die Schweiz, welche sich Platz 6 mit Australien teilt. Dänemark, Deutschland, Island, Norwegen und Uruguay sind mit zehn Punkten gemeinsam auf der 8, und runden somit die Top-10 ab.
Mit 9 Punkten befindet sich Österreich als weiteres Nachbarland auf Platz 13, Frankreich ist mit 8 Punkten auf der 21, Liechtenstein liegt mit einem Punkt auf der 49 und das klare Schlusslicht unserer Nachbarn bildet einmal mehr Italien mit -1 Punkt auf Platz 58.
Handlungsbedarf besteht hierzulande vor allem in Bezug auf intersex und nicht-binäre Menschen, sowie in Bezug auf die Option für das dritte Geschlecht. In dieser Kategorie büsste die Schweiz Punkte ein und wurde mit einem Minuspunkt bewertet.
Der grösste Aufsteiger im diesjährigen Ranking ist Estland: Der baltische Staat führte als erster in Osteuropa die Ehe für alle ein und schaffte den Sprung damit von Platz 47 auf die 32. Auch Norwegen verbesserte sich stark und stieg von der 17 auf die 8 auf. Klarer Absteiger in diesem Jahr ist Russland: Während das Land im Spartacus Gay Travel Index 2023 noch auf Platz 177 war, so rutsche Putins Reich nun auf die 205 ab. Den 210. und letzten Platz teilen sich zudem mit Afghanistan, Iran, Saudi Arabien und mit der russischen Teilrepublik Tschetschenien die üblichen Verdächtigen.
Im nächsten Travel Index dürfte es erneut zu grösseren Verschiebungen kommen. Griechenland dürfte viele Plätze gutmachen, da das Land vor kurzem die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet hat. Derzeit liegt das Land noch auf Platz 38. Auch Thailand könnte zu einem grossen Aufsteiger werden und näher an den aktuellen Vorreiter auf dem Kontinent, Taiwan, aufsteigen, denn es wird erwartet, dass das Land bereits in den kommenden Wochen oder wenigen Monaten die Ehe für alle einführt. Taiwan liegt aktuell auf Platz 13 und Thailand auf Platz 54.
Da es in den USA grosse Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesstaaten gibt, wurden diese separat beurteilt und erfasst. Demnach gilt New York als LGBTI+ freundlichster US-Bundesstaat, gefolgt von Colorado, Kalifornien, Nevada und Oregon. Das Schlusslicht bilden zudem Oklohoma, Montana, Alabama, Mississippi und Tennessee.
Den vollständigen Spartacus Gay Travel Index 2024 findest Du hier. Spartacus bietet zudem auch noch zwei interaktive Karten, welche einen Vergleich zu der Bewertung der Vorjahre ermöglicht.