ÄTHIOPIEN: Zahlreiche Razzien gegen queere Menschen

ÄTHIOPIEN: Zahlreiche Razzien gegen queere Menschen
Nach Hinweisen aus der Bevölkerung wegen angeblichen, gleichgeschlechtlichen Aktivitäten, haben Sicherheitskräfte in der Hauptstadt Addis Abeba in verschiedenen Restaurants, Hotels und Bars Razzien angekündigt und teilweise bereits durchgeführt. Menschenrechtsorganisationen verurteilten das Vorgehen aufs Schärfste.

Wie in anderen Staaten in Afrika, so hat sich die Situation für queere Menschen auch in Äthiopien in jüngster Zeit massiv verschlechtert. Die lokale LGBTI+ Organisation House of Guramayle verurteilte die aktuellen Attacken der Sicherheitskräfte gegen Menschen aufgrund ihrer tatsächlichen oder ihrer vermeintlichen sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität. Die LGBTI+ Community sei nach wie vor dazu verurteilt im Untergrund zu leben, da sie Gewalt und Ausgrenzung befürchten müssen, wenn ihre Identität entdeckt werde.

Wie das Büro für Frieden und Sicherheit bestätigt, habe man Hinweise aus der Bevölkerung über gleichgeschlechtliche, sexuelle Aktivitäten in Hotels, Restaurants und Bars erhalten. Man untersuche diese und werde dagegen vorgehen. Man habe diesbezüglich auch bereits eine Razzia in einem Guesthouse durchgeführt, heisst es von der Regierungsbehörde weiter.

Via Facebook meldete sich auch die Stadtverwaltung zu Wort. So würden die Behörden weitere entsprechende Massnahmen ergreifen, wenn es weiterhin Menschen gibt, welche diesen abscheulichen und von Gott gehassten Taten nachgehen.

Gleichgeschlechtliche Aktivitäten sind in Äthiopien per Gesetz verboten, doch es gibt aktuell keine Hinweise dafür, dass queere Personen nach diesen Gesetzen auch tatsächlich verurteilt wurden.