AFRIKA: Je strenger die LGBTI+ feindlichen Gesetze, desto höher die HIV-Rate bei MSM
Für die Studie hat die renommierte John Hopkins University die Daten von Männern, die Sex mit Männern (MSM) haben, aus zehn Ländern in Afrika unterhalb der Sahara ausgewertet. Dabei wurden die Länder anhand der Strenge ihrer Gesetze gegen Homosexualität in drei Kategorien unterteilt. Diese wurden dann mit den jeweiligen HIV-Statistiken von MSM verglichen.
In der ersten Kategorie befanden sich Burkina Faso, Côte d'Ivoire, Guinea-Bissau und Ruanda, welche allesamt Homosexualtät nicht bestrafen. In diesen Ländern stellten die Wissenschaftler fest, dass acht Prozent der befragten Männer mit HIV leben. In den Ländern eSwatini (ehemals Swasiland), Kamerun, Senegal und Togo stehen auf gleichgeschlechtliche Aktivitäten bis zu acht Jahre Haft. Dabei zeigte sich, dass sich 20 Prozent der Männer mit HIV infiziert haben. In Nigeria und Gambia, in welchen lebenslange Haft- oder Körperstrafen auf Homosexualität stehen, stieg der Prozentsatz an HIV-positiven MSM gar auf 52 Prozent.
Aufgrund dieser Zahlen zeigt sich ein klarer Zusammenhang zwischen der Kriminalisierung von gleichgeschlechtlichen Aktivitäten und der Verbreitung von HIV unter MSM. Da es in vielen Ländern zudem auch für Aids-Organisationen schwierig ist zu arbeiten, erreichen auch sie vielerorts die am stärksten betroffenen Bevölkerungsgruppen, eben die schwulen und bisexuellen Männer nicht. Aus diesem Grund fordern die Autoren der Studie die Entkriminalisierung von gleichgeschlechtlichen Aktivitäten um auch damit die HIV-Prävention vor Ort verbessern zu können.
Für die Studie wurden insgesamt 8113 Männer befragt, welche ein Durchschnittsalter von 23 Jahren aufwiesen. 48 Prozent von ihnen haben zudem die Grundschule absolviert. Von allen befragten Männern gaben 19 Prozent an, dass sie HIV-positiv sind.