ASERBAIDSCHAN: LGBTI+ Verfolgung wieder intensiviert

ASERBAIDSCHAN: LGBTI+ Verfolgung wieder intensiviert
Im Schatten von Tschetschenien machten bereits 2017 berichte die Runde, wonach die Polizei in Aserbaidschan Jagd auf LGBTI+ macht und diese willkürlich beim kleinsten Verdacht direkt auf der Strasse verhaftet und foltert. Nun tauchen neue Berichte auf, wonach anfangs April alleine innerhalb 24 Stunden 14 schwule Männer und Transmenschen verhaftet wurden...

Der Fokus der Weltöffentlichkeit war damals auf Tschetschenien gerichtet, doch auch in Aserbaidschan geschah im September 2017 ähnliches. Willkürlich und grundlos, beim geringsten Verdacht, wurden Personen auf offener Strasse verhaftet und durch die Polizei in Gewahrsam genommen. Augenzeugen und Opfer von damals berichteten, wie sie verbal beschimpft und körperlich misshandelt wurden - teilweise gar mit Elektroschocks. Transmenschen wurden zudem gegen ihren Willen mit Medikamenten behandelt. Ohne Grund wurden sie damals bis zu neun Tage im Gefängnis eingesperrt.

Nun scheinen sich die Vorgänge von damals zu wiederholen, wobei die aktuelle Lage noch sehr unübersichtlich ist. Ersten Berichten zu folge sollen anfangs Woche alleine binnen 24 Stunden 14 schwule Männer und Transmenschen verhaftet worden sein. Sie sollen auf die Polizeistation des Bezirks Binagadi gebracht worden sein. Die Polizei soll dabei sehr perfid vorgehen, und im Internet besonders nach Transmenschen suchen. So sollen sie einen Transgender Sexarbeiter in ein Hotel gelockt haben, um ihn dort zu verhaften.

Angeblich wurden die Verhafteten zu jeweils dreissig Tagen Gefängnis verurteilt. Dabei wurden sie offenbar nach Artikel 510 angeklagt, welcher bei kleineren Ordnungswidrigkeiten angewandt wird. LGBTI+ Aktivisten fordern nun internationale Hilfe und rasches Eingreifen des Europarats und der Vereinten Nationen, damit sich die Zahl der Verhafteten nicht noch weiter erhöht.

Aserbaidschan wird in Bezug auf die Situation für Schwule, Lesben, Bisexuelle, sowie trans und inter Menschen auf Rang 141 aller Länder weltweit geführt. Da die Akzeptanz gegenüber LGBTI+ aber am abnehmen ist, gilt das Land als eines der aktuell Schlimmsten weltweit.