AUSTRALIEN: Anglikanische Kirche spendet 1 Million Dollar gegen Marriage Equality

AUSTRALIEN: Anglikanische Kirche spendet 1 Million Dollar gegen Marriage Equality
Es hat einen komischen Beigeschmack: Die Anglikanische Kirche wurde von König Heinrich VIII in England gegründet, damit er die Ehe umdefinieren konnte, doch heute will die Kirche nichts mehr davon wissen, und so spendete sie in Australien eine Million Dollar im Kampf gegen Marriage Equality.

Es war König Heinrich VIII von England, welcher den Bruch mit der römisch-katholischen Kirche vollführte und die Anglikanische Kirche ins Leben rief. Der König wollte damals die Ehe neu definieren, um sich von seiner Frau scheiden lassen zu können. Dies wurde von Rom nicht gutgeheissen und kam quasi einer Revolution innerhalb der Kirche gleich, und so spaltete sich Heinreich VIII mit seinem Land kurzerhand von der katholischen Kirche ab. Die Anglikanische Kirche war geboren.

Heute, fast 500 Jahre später, geht es in Australien wieder um eine Neudefinition der Ehe, und zwar soll sie auch für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet werden. Vom damaligen Pioniergeist ist aber nichts mehr zu spüren, und so hat die Anglikanische Kirche des Landes mittlerweile schon rund eine Millionen Australische Dollar, dies entspricht rund 768'000 Schweizer Franken, in die Kampagne gegen Marriage Equality gespendet.

Erzbischof Glenn Davies macht mächtig Stimmung gegen die Öffnung der Ehe und spricht von irreparablen Konsequenzen, sollte das Vorhaben tatsächlich durchkommen. Der Einsatz sei hoch, und auch die Kosten seien hoch, erklärte er weiter. Ein Wechsel der Definition der Ehe sei nicht nur gegen die kirchliche Lehre, sondern, er glaube auch daran, dass die Ehe traditionell als eine Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau angesehen werde, es sei ein positives Gut für die Gesellschaft, in der die Ehe und die Gründung einer Familie mit Kindern einher gehen. Wenn man das Geschlecht aus dem Ehekonstrukt streiche, dann habe dies irreparable Konsequenzen für die Gesellschaft, für die freie Meinungsäusserung, sowie die Gewissens- und die Religionsfreiheit, erklärte der Erzbischof weiter.

In Australien kann noch bis zum 7. November brieflich über die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare abgestimmt werden. Obwohl Umfragen ein Ja voraussagen, so ist eine verlässliche Prognose äusserst schwierig. Während die Anglikanische Kirche Marriage Equality nicht unterstützt, so hat die schottische Episkopal Kirche vor kurzem die Ehe für schwullesbische Paare erlaubt.