AUSTRALIEN: PrEP wird für alle subventioniert
Jahrelang haben die Australier, darunter vor allem auch LGBT-Organisationen, für einen besseren und günstigeren Zugang zu PrEP-Medikamenten gekämpft, und nun hat die Politik endlich eingelenkt. Wie der Bundesgesundheitsminister Greg Hunt erklärte, wird das Medikament am 1. April auf das Pharmaceutical Benefits Scheme (PBS) gesetzt, und damit staatlich subventioniert, um es für die Australier kostengünstiger zu machen. Bislang war die Behandlung mit PrEP so teuer, dass viele gezwungen waren, die Medikamente entweder aus dem Ausland zu importieren, oder an einer der vielen staatlichen Studien teilzunehmen.
Darryl O‘Donnell, Vorsitzender der Australian Federation of AIDS Organisations (AFAO), lobte diesen Schritt. Dass PrEP nun auf das PBS gesetzt wurde, sei ein grosser Vorteil. Dies werde zu einer nenneswerten Reduktion bei den Übertragungen führen und Australiens Antwort auf HIV noch verstärken. Geld in die Prävention zu stecken, mache auch finanziell gesehen Sinn, denn jede verhinderte Ansteckung spare dem Steuerzahler eine Million Australische Dollar, rund 734‘000 Schweizer Franken.
Täglich eingenommen, zeigten Studien, dass PrEP (Pre-Exposure Prophylaxis) HIV-Infektionen zu 99 Prozent verhindern können. In Australien wurden die Medikamente nun derart stark reduziert, dass sie für 39.50 Australische Dollar, rund 29 Schweizer Franken, im Monat abgegeben werden können. Jene, welche einer Hochrisikogruppe angehören, können zudem ein Rezept für jeweils drei Monate beantragen. Wenn sie sich bei ihrem Hausarzt melden, werden sie zudem auch gleich auf andere sexuell übertragbare Krankheiten getestet.