BHUTAN: Das Parlament hat soeben Homosexualität entkriminalisiert

BHUTAN: Das Parlament hat soeben Homosexualität entkriminalisiert
Just am Tag der Menschenrechte haben sich am Donnerstag beide Kammern des Parlaments in Bhutan ohne eine Gegenstimme für die Legalisierung von gleichgeschlechtlichen Aktivitäten ausgesprochen - natürlich ganz zur Freude der LGBTI+ Aktivist*innen, welche während Jahren dafür gekämpft haben.

Wir sind begeistert und wirklich glücklich, und es ist ein Sieg für die LGBTI+ Community, erklärte Queer Aktivist Tashi Tsheten. Dass das Gesetz gerade am Tag der Menschenrechte verabschiedet wurde, ist ein denkwürdiger Tag für alle in Bhutan, erklärt der Leiter von Rainbow Bhutan weiter. Er denke, dass alle, die sich für die LGBTI+ Community eingesetzt haben, diesen Tag als ihren Sieg feiern werden.

In einer gemeinsamen Sitzung von beiden Kammern des Parlaments haben sich 63 der 69 Abgeordneten - 6 waren nicht anwesend - dafür ausgesprochen, dass die Section 213 und 214 aus dem Strafgesetz gestrichen werden. Diese verbieten unnatürlichen Sex, was in vielen Ländern auch für gleichgeschlechtliche Aktivitäten gilt.

Nach dem Nachbarland Indien im Jahr 2018 hat mit Bhutan nun also ein weiteres Land Homosexualität entkriminalisiert. Bevor das Gesetz in Kraft treten kann, muss es noch vom König unterzeichnet werden, doch dies dürfte bei einem solch klaren Entscheid aus dem Parlament reine Formsache sein.

Bhutan mit seinen rund 800'000 Einwohnern ist ein noch heute ziemlich abgeschottetes Königreich im Himalaja. Mit seiner mehrheitlich buddhistischen Bevölkerung ist es das einzige Land der Welt, welches das "Glücklich sein" als Ziel in der Verfassung festgeschrieben hat. Dieser Fakt wird denn auch in verschiedenen Kernzahlen des Landes miteinbezogen, um nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung des Landes zu erfassen, sondern auch, wie glücklich die Bewohner*innen tatsächlich sind.