BRASILIEN: Bereits über 300 Morde an LGBTIs alleine in diesem Jahr
Im gesamten 2017 verzeichnete Brasilien 387 Morde an Schwulen, Lesben und Transgender, welche explizit auf Hass und damit auf Homo- und Transphobie zurückzuführen waren. Im Jahr davor waren es 343. Bis Mitte September 2018 waren es nun bereits über 300 Morde, und damit dürfte es wohl auch in diesem Jahr wieder zu einem neuen, traurigen Rekord kommen: 2018 dürfte wohl das tödlichste Jahr für die LGBT-Community werden, seit die Statistiken diese Kategorie überhaupt erfassen.
Die Statistik wird durch die Grupo Gay da Bahia geführt. Wie die älteste LGBT-Organisation des Landes in ihrer Mitteilung zudem berichtet, habe man bis Mitte September 713 Hassverbrechen verzeichnet, welche sich explizit gegen Mitglieder der LGBT-Community richteten, dabei geht es in erster Linie um physische und psychische Gewalt.
Da im Oktober auch noch die Präsidentschaftswahlen stattfinden, dürfte die Zahl der Hassverbrechen gegenüber Schwulen, Lesben und Transgender weiter stark zunehmen. Hauptverantwortlicher dafür dürfte Jair Bolsonaro sein, welcher das Rennen aller Kandidaten aktuell anführt und sich als Trump Brasiliens rühmt. Aus seiner grenzenlosen Homophobie und Abscheu gegenüber der LGBT-Community machen er und seine ultra-rechte Partei denn auch keinen Hehl.
So erklärte Bolsonaro, dass er es lieber hätte, wenn sein Sohn bei einem Unfall ums Leben komme, als dass er schwul sei. Patienten soll es zudem in Spitälern erlaubt sein, schwules Blut abzulehnen. Während einem Wahlkampfauftritt erklärte er zudem gegenüber einem Journalisten, dass er Schwule schlagen würde, wenn er sie auf der Strassen küssen sehe, er küsse seine Frau schliesslich auch nicht öffentlich. Auch bringt er Homosexualität immer wieder in Zusammenhang mit Pädophilie...