CHILE führt die Ehe für alle ein
Der Senat hat der Ehe für alle eigentlich bereits zugestimmt und die Vorlage an das Unterhaus geschickt, da dort aber nochmals Änderungen vorgenommen wurden, mussten die Senator:innen nochmals darüber abstimmen. Doch das Resultat blieb das selbe und so befürwortete der Senat die Ehe für alle am Dienstag mit deutlichen 82 zu 20 Stimmen. Auch die Abstimmung am 23. November im Unterhaus war mit 97 zu 35 Stimmen bereits mehr als klar.
Nach der Abstimmung im Senat gab es von den Senator:innen spontan Standing Ovations. Nur wenig später hat zudem auch Staatspräsident Sebastián Piñera die Vorlage mit seiner Unterschrift in Kraft treten lassen wird. Er hat bereits im Vorfeld seine Unterstützung für die Ehe für alle bekanntgegeben.
Im Jahr 2015 hat Chile bereits ein Partnerschaftsgesetz eingeführt, doch danach sind mehrere Anläufe für die Öffnung der Ehe gescheitert. Das Gesetz, über welches nun abgestimmt wurde, befand sich insgesamt vier Jahre im Parlament, und es ging nur sehr langsam vorwärts.
Mit Chile hat nun bereits das achte Land in Lateinamerika die Ehe für alle eingeführt. Die Abstimmung wurde glücklicherweise noch vor den kommenden Wahlen durchgeführt, welche das Land in eine ungewisse Zukunft führen könnten.
In einem ersten Wahlgang erhielt der Rechtspopulist José Antonio Kast 28 Prozent der Stimmen, und der linke Kandidat Gabriel Boric 26 Prozent. Da keiner der Beiden die 50 Prozent Hürde meisterte kommt es nun zum zweiten Wahlgang. Während Boric die LGBTI+ Community und deren Rechte offen unterstützt, stellt sich Kast klar dagegen. Als strenger Katholik spricht er sich zudem auch gegen Abtreibungen aus und verteidigt die Vergangenheit unter Dikator Pinochet.
Die Wahlen werden am 19. Dezember stattfinden.