CHILE: Präsidentin stellt Gesetz zur Öffnung der Ehe vor
Derzeit können schwullesbische Paare in Südamerika bereits in Argentinien, Brasilien, Kolumbien und in Uruguay heiraten, und Chile könnte nun das fünfte Land des Kontinents werden, welches die Ehe öffnet. Staatspräsidentin Michelle Bachelet will ihr Wahlversprechen einlösen und hat angekündigt, am 28. August einen entsprechenden Gesetzesentwurf vorzustellen. Ob das Gesetz auch das Adoptionsrecht beinhalten wird, ist allerdings noch nicht bekannt.
Mit dem Entwurf sollen die Gesetzestexte entsprechend geändert werden, dass sie auch für gleichgeschlechtliche Paare zutreffen. Damit soll es neu heissen, dass die Ehe eine feierliche Verbindung zwischen zwei Personen, des gleichen oder verschiedenen Geschlechts, ist, welche sich damit vereinen und ihr Leben gemeinsam verbringen und einander unterstützen.
Michelle Bachelet steht seit langem für die Rechte von Schwulen, Lesben und Transgender ein. So wurden unter ihrer Führung etwa auch Anti-Diskriminierungsgesetze und ein Gesetz gegen Hassverbrechen verabschiedet. Bereits im Jahr 2013 wollte sie zudem Marriage Equality einführen, doch es gelang ihr damals nicht. Als Resultat wurde zwei Jahre später aber ein Partnerschaftsgesetz verabschiedet.
Bei den Wahlen im vergangenen Jahr gab sie erneut ein Versprechen in Bezug auf die Öffnung der Ehe ab, und diesmal könnte es tatsächlich klappen. Dies ist zudem nicht zuletzt auch dem Engagement der LGBT-Organisation Movement for Homosexual Integration and Liberation zu verdanken, welche mit der Regierung Bachelet eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet hat.
Neben dem Gesetz zur Ehe für gleichgeschlechtliche Paare will die Präsidentin zudem auch ein Gesetz für Transpersonen vorstellen. Dabei möchte sie erreichen, dass Transgender ihr Geschlecht und ihren Namen auch ohne Operation, Hormonbehandlung oder psychiatrischem Gutachten ändern können.