CHINA: LGBT-Aktivisten verhaftet

CHINA: LGBT-Aktivisten verhaftet
Weil sie in der Touristenhochburg Xi'an eine Konferenz über die Rechte der Schwulen, Lesben und Transgender abhalten wollten, wurden kurzerhand neun LGBT-Aktivisten durch die chinesische Polizei verhaftet. Als Begründung wurde erklärt, dass Gays in Xi'an nicht willkommen seien.

Eigentlich wollte die LGBT-Organisation Speak Out in der chinesischen Millionenstadt Xi'an eine Konferenz über die Rechte der Schwulen, Lesben und Transgender abhalten. Doch am Morgen vor dem Start erhielten die Aktivisten plötzlich Besuch von der Polizei und neun von ihnen wurden kurzerhand verhaftet und darauf während Stunden verhört. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärte einer der Organisatoren, dass man ihnen klar gesagt habe, dass man keine weiteren solchen Anlässe dulde, und dass Gays in Xi'an nicht willkommen seien.

Medienanfragen über die Hintergründe der Verhaftungen blieben von der Polizei unbeantwortet, auch wurde Speak Out nicht darüber informiert, weshalb man in Xi'an keine LGBT-Events abhalten darf. Auch die Lokalität, wo die Konferenz hätte stattfinden sollen, erteilte Speak Out eine Absage, und darauf wurde es schwierig für die Veranstalter überhaupt einen Ort zu finden, um sich trotzdem treffen zu können.

Viele in China hoffen derzeit, dass die Entscheidung des Obersten Gerichts in Taiwan, dass die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare innerhalb der nächsten zwei Jahre für LGBT-Paare geöffnet werden muss, unter Umständen einen positiven Einfluss auf China haben könnte. Von China aus gesehen, und den meisten anderen Ländern der Welt ebenfalls, gehört Taiwan nämlich nach wie vor zu China. Da sich Taiwan derzeit aber etwas gegen China stellt, könnte auch genau das Gegenteil der Fall sein.

Homosexualität ist in China nicht illegal, und es gibt in vielen Städten bereits eine lebhafte LGBT-Community. Doch vielerorts sind gerade die Behörden nach wie vor äusserst konservativ diesbezüglich.