CHINA: LGBTI+ wollen bei Volkszählung ebenfalls anerkannt werden

CHINA: LGBTI+ wollen bei Volkszählung ebenfalls anerkannt werden
Seit November führt China eine Volkszählung durch: Obwohl Queers dafür kämpften, dass sie diesmal ebenfalls statistisch erfasst werden, lehnte dies die Regierung ab und berücksichtigte sie im Fragebogen nicht. Sie fanden nun aber einen Weg, um zumindest gehört zu werden...

Alle zehn Jahre führt das bevölkerungsreichste Land der Welt eine Volkszählung durch. Dabei werden die Einwohner*innen auch nach ihren Lebensverhältnissen befragt, von der Haushaltsgrösse bis hin zu ihrem Beziehungsstatus. Seit dem 1. November läuft nun wieder eine solche Befragung, und LGBTI+ in ganz China wollten erreichen, dass sie ebenfalls anerkannt werden. Doch auch diesmal waren ihre Anstrengungen vergebens und sie wurden im entsprechenden Fragebogen nicht berücksichtigt.

LGBTI+ Organisationen haben nun aber einen Weg gefunden, wie sie zumindest gehört werden können. So sollen sie bei den Befragungen insistieren, dass es sich bei ihren Lebenspartner*innen nicht um Mitbewohner*innen handelt. Laut den Organisationen würden viele ihre Partner noch immer einfach als Freunde bezeichnen. Die Akzeptanz für queere Menschen sei in der chinesischen Bevölkerung stark gestiegen, doch die Regierung und die Behörden würden da noch nicht mithalten.

So fordern die Organisationen alle LGBTI+ auf, dass sie jene, welche die Befragung durchführen, gleich auch über queere Anliegen aufklären. So hätten viele dieser Volkszähler*innen möglicherweise noch nie etwas von queeren Menschen gehört oder solche kennengelernt, somit sei es eine gute Chance, sie gleich damit zu konfrontieren und sie zu informieren. Die LGBTI+ Community sei schliesslich auch ein Teil der chinesischen Bevölkerung. Erfasst würden diese Aussagen allerdings nicht, denn wie das Nationale Statistikbüro festhält, würden keine Angaben aufgenommen, welche ausserhalb der definierten Kategorien genannt werden.

Während es queeren Menschen in urbanen Gebieten einfacher fallen dürfte, sich gegenüber den Volkszähler*innen zu outen, so dürften wohl die meisten in konservativen, ländlichen Gegenden darauf verzichten. Zu gross ist ihre Angst vor Repressionen. Doch auch in China geht es langsam vorwärts: Vor einem Jahr wurde erstmals auf höchster politischer Ebene über die Öffnung der Ehe diskutiert, auch wenn deren Einführung als sehr unwahrscheinlich gilt.