COSTA RICA: Wahl fiel zu Gunsten des LGBT-freundlichen Kandidaten aus
Es waren leider die Rechte für Schwule, Lesben und Transgender, welche im Mittelpunkt der Präsidentschaftswahlen in Costa Rica standen. Leider deshalb, weil sich das Land diesbezüglich stark gespalten zeigt und dadurch praktisch aus dem Nichts ein homophober Kandidat wie Fabricio Alvarado Munoz gar die Vorwahlen gewinnen konnte und nun in der Stichwahl die Nummer 2 wurde. Entsprechend vergitftet zeigte sich auch das Klima während des Wahlkampfs.
Schlussendlich konnte sich aber trotzdem der Kandidat von Mitte-Links, Carlos Alvarado Quesada, durchsetzen und in der Stichwahl 60 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Sein Herausforderer, bekannt als evangelikaler Sänger und ehemaliger Fernsehmoderator, kam nur noch auf 39 Prozent.
Dass die LGBT-Rechte im Wahlkampf soviel Gewicht haben, lag an einem Urteil des Inneramerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte, welches urteilte, dass die Mitgliedsstaaten, und dazu gehört auch Costa Rica, die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare öffnen sollen. Initiiert wurde das Urteil nicht zuletzt von Costa Rica selber. Die damalige Regierung akzeptierte das Urteil und begann mit der Umsetzung, was aber gerade die religiösen Kräfte im Land auf den Plan rief.
Fabricio Alvarado Munoz verurteilte die Entscheidung des Gerichts aufs schärfste und sah die Souveränität, sowie die traditionellen Werte des Landes in Gefahr. Er forderte gar, dass das Land den Gerichtshof verlassen solle, damit solche Urteile nicht mehr bindend sind. Ganz anders sah es der jetzige Gewinner der Wahlen. Carlos Alvarado Quesada machte sich nicht nur für die Umsetzung des Urteils stark, sondern auch generell für die Rechte der LGBT-Community. Aus diesem Grund sahen viele in den Wahlen quasi auch eine Abstimmung über Marriage Equality.