DEUTSCHLAND: Blutspendeverbot für MSM soll fallen
Derzeit gilt für Männer, die Sex mit Männern haben, eine Frist von mindestens vier Monaten, während der sie keinen Sexualverkehr mit einem neuen oder mir mehreren Partnern haben dürfen, um zur Blutspende zugelassen zu werden. Bei allen anderen Menschen hingegen gilt diese Sperre von vier Monaten nur, wenn sie häufig wechselnde Partner haben. Diese Fristen gelten seit 2021, zuvor lag sie gar bei einem Jahr.
Dies ist diskriminierend, findet auch der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach laut dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, und er fordert von der Bundesärztekammer, welche für diese Richtlinien rund um die Blutspende verantwortlich ist, diese Vorschriften anzupassen. Die sexuelle Orientierung und die Geschlechtsidentität dürfe kein Rückstellungs- oder Ausschlusskriterium darstellen, schreibt Lauterbach in seinem Änderungsantrag zum Transfusionsgesetz. Vielmehr soll das persönliche Risikoverhalten ausschlaggebend sein, ob jemand zur Blutspende zugelassen wird oder nicht. Ganze Gruppe auszuschliessen oder zurückzustellen, soll künftig nicht mehr erlaubt sein.
Die Bundesärztekammer müsse endlich nachvollziehen, was im gesellschaftlichen Leben bereits Konsens sei, erklärte Lauterbach gemäss der Zeitung weiter. Versteckte Diskriminierung dürfe es bei diesem Thema nicht mehr geben.