DEUTSCHLAND: Blutspendeverbot für MSM soll fallen
Die Ausschlussregelungen in Bezug auf das Blutspenden sollen neu definiert werden. Dies forderten die Gesundheitsminister aller deutschen Bundesländer im Rahmen der Gesundheitsministerkonferenz in Rostock. Dabei sollen homo- und bisexuelle Männer nicht mehr grundsätzlich vom Blutspenden ausgeschlossen werden. Diesen Schritt haben in den vergangenen Monaten bereits Länder wie die USA, Grossbritannien, Frankreich oder auch die Niederlande vollzogen. Auch in der Schweiz läuft die Debatte darüber und ein entsprechender Antrag zur Lockerung des Blutspendeverbots liegt bereits vor.
Die Forderung einbracht hat die Gesundheitsministerin Monika Bachmann aus dem Saarland. Sie erklärte, dass der oberste Grundsatz sei und auch bleiben müsse, dass die Empfänger von Blut vor Infektionen geschützt werden können. Man müsse aber auch sicherstellen, dass sich die vom Verbot Betroffenen nicht weiter diskriminiert fühlen. Auch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe hat bereits erklärt, dass er sich eine Aufhebung des generellen Blutspendeverbots vorstellen könne. Dabei sprach er ebenfalls von einer Lösung, wie sie andere Länder bereits eingeführt haben, nämlich, dass vorerst MSM zugelassen werden, welche während mindestens einem Jahr keinen sexuellen Kontakt hatten.
Auch zahlreiche Verbände und LGBT-Organisationen fordern seit langem ein Ende des Blutspendeverbots. Statt homo- und bisexuelle Männer grundsätzlich von der Blutspende auszuschliessen solle vielmehr das individuelle Risikoverhalten des jeweiligen Spenders angeschaut werden, statt dies rein über dessen sexuelle Orientierung festzumachen.